#37 Verena & Reemda Jaeschke - Mut zum Unternehmen

Shownotes

Wenn Familie zur Nachfolge ruft Mut zum Unternehmen – Schwestern führen GLS in die zweite Generation

Gästinnen:

Dr. Verena Jaeschke – Kulturwissenschaftlerin, Co-Geschäftsführerin GLS, verantwortlich für Hospitality, Markenaufbau und Gästeerlebnis.

Dr. Reemda Jaeschke – Betriebswirtin, Co-Geschäftsführerin GLS, verantwortlich für Finanzen, Controlling, IT und Skalierung.

Worum geht es? Zwei Schwestern führen die zweite Generation eines Berliner Familienunternehmens: den GLS Campus in Prenzlauer Berg mit Sprachschule, Eventflächen, Long-Stay-Apartments und dem Boutique-Hotel Oderberger. Wir sprechen über mutige Entscheidungen, Co-Leadership als echtes Arbeitsmodell, Digitalisierung mit Sinn, die Klarheit von Zahlen, und darüber, wie man als Familie professionell bleibt – inklusive ehrlicher Urlaubsanekdote.

Highlights der Folge

40 Jahre GLS: organisches Wachstum von Sprachreisen zur Hospitality.

Hospitality neu gedacht: digitaler Check-in und -out, persönlicher Service bleibt.

AI im Einsatz: smarter Chatbot, relevante Gäst*innen-Infos für besseres Erlebnis.

Meilenstein: 10 Jahre Hotel Oderberger im Januar.

Nächster großer Schritt: Neubau auf dem GLS Campus mit ca. 90 Zimmern und 300 qm Seminarfläche; neue Strukturen wie zentrales Sales, Reservierung, Marketing.

Co-Leadership, das funktioniert: klare Zuständigkeiten, feste Kommunikationsregeln, bewusste Trennung von privat und beruflich.

Learnings aus der Krise: zweite Generation schafft Ordnung und Struktur, nutzt Druck für Digitalisierung und Profitabilität.

People & Impact: ca. 170 Mitarbeitende plus saisonal 100–300 Freelancer*innen.

Family Factor: Bruder als Gründer und strategischer Sparringspartner; Mutter Barbara bleibt unternehmerischer Kompass.

Karriere und Care: Co-Leadership öffnet Führungswege in Teilzeit und macht Leadership für mehr Frauen attraktiv.

Zitate zum Mitnehmen

"Digital wo es Sinn macht, persönlich wo es zählt."

"Co-Leadership verteilt Verantwortung auf zwei Schultern und macht Führung zugänglicher."

"Zahlen sind kein Party-Pooper, sondern Richtung und Schutz."

Über GLS und Hotel Oderberger

GLS Campus Berlin: 16.000 qm, Sprachschule, Eventflächen, Long-Stay.

Hotel Oderberger: Boutique-Hotel mit ikonischer Schwimmhalle, 2016 eröffnet, 10-jähriges Jubiläum im Januar.

Villa Bleichröder, Usedom: weiterer Hospitality-Standort in der Familie.

In Planung: Neubau am Campus mit 90 Zimmern und Community-Kitchen.

Call to Action Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann abonniere, bewerte und teile sie mit Menschen, die Familienunternehmen, Nachfolge und moderne Führung spannend finden. Schreib uns deine Fragen an die Gästinnen – wir nehmen sie gern in einer Follow-up-Folge auf.

Credits Hosts: Justyna Nimmich und Elena Budinstein Format: Businesszyklen – wenn Mut anklopft

Zitate zum Mitnehmen

"Digital wo es Sinn macht, persönlich wo es zählt."

"Co-Leadership verteilt Verantwortung auf zwei Schultern und macht Führung zugänglicher."

"Zahlen sind kein Party-Pooper, sondern Richtung und Schutz."

Über GLS und Hotel Oderberger

GLS Campus Berlin: 16.000 qm, Sprachschule, Eventflächen, Long-Stay.

Hotel Oderberger: Boutique-Hotel mit ikonischer Schwimmhalle, 2016 eröffnet, 10-jähriges Jubiläum im Januar.

Villa Bleichröder, Usedom: weiterer Hospitality-Standort in der Familie.

In Planung: Neubau am Campus mit 90 Zimmern und Community-Kitchen.

Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann abonniere, bewerte und teile sie mit Menschen, die Familienunternehmen, Nachfolge und moderne Führung spannend finden. Schreib uns deine Fragen an die Gästinnen – wir nehmen sie gern in einer Follow-up-Folge auf.

Credits Hosts: Justyna Nimmich und Elena Budinstein Format: Businesszyklen – wenn Mut anklopft

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir haben immer gesagt, unsere Mutter ist wie so ein grauweiniger Kapitän.

00:00:04: Die steht so mit Holzbeinen und Augenklappe so auf Deck im Sturm und wundert so oder lenkt so ihren Kahn in die Welle rein und lacht dabei so mit so einem Papagei vielleicht noch auf und so.

00:00:13: Herzlich

00:00:13: willkommen zu Businesszyklen, wenn Mut anklopft.

00:00:16: Der Podcast mit Justina nämlich

00:00:18: und

00:00:18: ... Eine Narmutinstein.

00:00:20: Wir machen Unternehmerinnen sichtbar

00:00:22: und freuen uns auf die heutige Gästin.

00:00:24: Und das sind heute die Schwestern Reemda und Verena Jeschke.

00:00:29: Wir freuen uns sehr, dass wir euch beide hier begrüßen dürfen.

00:00:34: Und ich freue mich immer sehr, sehr, sehr auf meine Co-Rostin Elena.

00:00:38: Hallo.

00:00:39: Hallo zusammen.

00:00:40: Guten Morgen.

00:00:42: Ich hoffe, euch geht's allen gut,

00:00:44: weil

00:00:46: ich bin aus dem Urlaub zurück und ich glaube nicht nur ich bin aus dem Urlaub zurück und musste feststellen, dass ich absolut in eiskaltes Wetter gefallen bin.

00:00:54: Und einen schönen Tag hatte und jetzt wieder nicht so schön.

00:01:00: Aber ich weiß, Elena, dass du das gar nicht so schlimm findest.

00:01:04: Ich weiß gar nicht, wovon du redest.

00:01:06: Ich finde,

00:01:07: das

00:01:07: wird einem wunderschön.

00:01:08: Ich hasse Hitze.

00:01:10: Und deswegen sind wir heute, also heute dieses Jahr, diesen Sommer auch gar nicht weggefahren, weil es überall gefühlt noch wärmer geworden ist.

00:01:20: Und ich liebe das Wetter.

00:01:21: Und ich hatte schon meine Pilzephase, meine Waldphase, meine Badephase.

00:01:26: Und jetzt darf es auch noch ein bisschen kälter werden.

00:01:29: Also ich finde das wunderschön.

00:01:31: Und ich weiß, dass unsere beide Gästinnen heute, dem da und Irene.

00:01:37: auch gerade aus dem Frisch, aus dem Urlaub, aus dem Familienurlaub kommen und auch an der Ostsee waren, wo gesöhlt immer noch ein bisschen kälter ist.

00:01:45: Wie war es dann bei euch?

00:01:47: Bei uns war es wunder, wunderschön.

00:01:49: Ich glaube, es war wirklich ein fantastischer Urlaub.

00:01:51: Die komplette Familie ist gefahren.

00:01:54: Mit unserer Mutter, mit allen Geschwistern, mit allen Partnern, mit allen Kids.

00:01:57: Das heißt, wir waren zwölf Leute und wir hatten super Glück mit dem Wetter, weil es war die... Vorletzte Woche.

00:02:03: Das heißt, diese einzige Woche, wo es komplett warm war, in dem gesamten Sommer, haben wir eine Ostsee verbracht.

00:02:10: Also, Jackpot.

00:02:12: Voll gut.

00:02:14: Super.

00:02:15: Also, ich bin immer noch geflasht von dem, was du vorhin erzählt hast, dass er wirklich zu zwölf, also die ganze Familie, inklusive alle Kinder und so weiter, alle zusammen.

00:02:24: Also, er arbeitet nicht nur zusammen, sondern er verbringt auch eure Urlaube zusammen.

00:02:29: Und darüber werden wir sicherlich noch sprechen.

00:02:32: gleich, aber ich darf euch erst mal vorstellen.

00:02:37: Heute sprechen wir mit den beiden Schwestern, Virena und Remda Jeschke, die gemeinsam den GLS Campus in Berlin-Prenzlauerberg leiden.

00:02:46: Ein Familienunternehmen in zweiter Generation.

00:02:49: GLS umfasst eine Sprachschule, Sprachreisen, Angebote, mehrere Hotels und Eventlocations.

00:02:56: Dr.

00:02:57: M. Daesche, promovierte Betriebswirtin zur Vorunternehmensberaterin in der Bankenbranche, seit Jahrzehnte bei GELIS für Finance und Controlling verantwortlich, ist bekannt als der Numbercruncher oder die Zahlenfrau.

00:03:13: Dr.

00:03:14: Verena Jeschke, wir haben schon wieder Doktor und Doktor.

00:03:17: Achtung!

00:03:18: Dr.

00:03:18: Verena Jeschke, promovierte Kulturwissenschaftlerin, startete im Jahr die Jahre im Jahr die Jahre im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.

00:03:41: Wie das geht und ob die Co-Geschäftsführung für andere Unternehmen funktioniert, sprechen wir heute in unserem Business-Zyklen-Podcast.

00:03:51: Ihr Lieben, seid ihr damit einverstanden mit diesem Intro, möchtet ihr etwas korrigieren oder hinzufügen?

00:03:59: Alles gut,

00:04:00: klingt super.

00:04:02: Okay,

00:04:03: dann

00:04:03: darf ich auch traditionell an Justina weitergeben für die Eröffnungsfrage.

00:04:10: Genau, also wir sind die Business-Zyklen und wir freuen uns sehr, dass wir die Business-Zyklen sind, denn wir betrachten das Unternehmen wie ein Zyklus und möchten so

00:04:22: auch

00:04:22: quasi unterschiedliche Bereiche mit unseren Gästen beleuchten.

00:04:29: Daher ist unsere erste Frage,

00:04:31: wo

00:04:32: im Business-Zyklus befindet ihr euch mit eurem Unternehmen?

00:04:37: Könnt ihr das so pauschal beantworten, da es ja nicht breit ist?

00:04:42: Nee, kann man leider, also kann man, was heißt leider, kann man nicht.

00:04:45: Ich finde das persönlich auch gut.

00:04:48: GLS wurde ja vor vierzig Jahren, ein bisschen über vierzig Jahren gegründet von unserem Mutter zur Geburt von Verena und seitdem ist GLS ausschließlich organisch bewachsen.

00:04:57: Also wir haben nicht irgendwie wild zugekauft, sondern wir haben wirklich gesagt so, was ist unser Portfolio und haben uns daraus Schritt für Schritt entwickelt und dementsprechend sind unsere Bereiche auch unterschiedlich.

00:05:07: Also wir haben angefangen als Sprachreiseagentur.

00:05:11: Unsere Mutter hat wirklich ganz klassisch eine Sprachweise organisiert nach England, wo sie dann die Freizeit betreuerbar war.

00:05:17: Unser Vater war der Bustaler und dann sind die da hingejuggelt mit irgendwie, weiß nicht, zehn Kids und haben da quasi dann eine Woche Sprachunterricht gemacht.

00:05:25: Das war so der Start von GLS und schnell ging es dann aus weiter, in dem Sinne, dass sie gesagt hat, ich möchte gerne... selber auch Sprachunterricht vor Ort anbieten, hat dann die Sprachschule öffnet.

00:05:37: Das war aber halt ein paar Jahre später und das jüngste Produkt, das wir haben, ist dieser ganze Bereich von Spitannity, wo auch mehrheitlich dann das Hotel Oderberg hat dazu gehört.

00:05:46: Also das haben wir seit Jahrzehnts.

00:05:48: Und somit wesentlich jünger als die anderen.

00:05:51: Unsere Mutter zum Beispiel, die musste erst mal, die brauchte glaube ich erst mal gefühlt, sieben Jahre Metall abzuspeichern, dass es jetzt auch ein großer Bereich ist.

00:05:57: Ja, also es war für sie immer so ein bisschen das Küken und mittlerweile ist es aber mindestens gleich groß, also alle drei Bereiche sind gleichermaßen groß vom Umsatzvolumen, also es gleicht sich wirklich gut aus, aber sie sind halt wie gesagt in einem komplett unterschiedlichen Stage.

00:06:15: Okay, und kann vielleicht Verena jetzt speziell zur Hospitality-Bereich was sagen, also... Was habt ihr vor oder wo steht ihr gerade?

00:06:23: Was habt ihr für Pläne?

00:06:25: Seid ihr schon zufrieden mit dem, was ihr erreicht habt?

00:06:27: Vielleicht auch Umsatzknisch.

00:06:29: Also ich habe irgendwo natürlich ein paar Teilen in anderen Podcasts und Interviews auch geschnappt, aber die möchte ich selber jetzt nicht reinwerfen.

00:06:36: Also ihr könnt die gerne teilen mit uns.

00:06:39: Das sind schon beeindruckende Teilen unter anderem.

00:06:41: Sag noch ein bisschen vielleicht zu einzelnen Bereichen dann, also in welchen Business-Zyklen sie sich befinden.

00:06:46: Also der

00:06:47: Bereich Hospitality, das umfasst bei uns das Hotel Oderberger.

00:06:50: inklusive Hotelgastronomie und vor allen Dingen auch Eventbereich und den schon länger bestehenden Bereich Events, der auch auf dem Campus durchgeführt wird.

00:06:58: Also wir haben ja insgesamt sechzehntausend Quadratmeter großen Campus mit Sprachschule, dort auch Fünfzig Longstay, Apartments, Eventräume, Schulungsräume, Bürohaus plus das Hotel Oderberger.

00:07:10: Und auf diesem kompletten Gelände ist sozusagen sowohl Hotellerie als auch Eventgeschäft angesiedelt.

00:07:18: Und wir sind im Eventbereich insofern gerade ziemlich Azure, würde ich sagen, weil wir es geschafft haben.

00:07:27: Das ist sozusagen der Bereich, den ich von Anfang an mit aufgebaut haben.

00:07:31: Dort eine Führungskultur sehr auf Augenhöhe, sehr wertschätzen.

00:07:38: mit sehr in einem sehr hohen Maße geprägt von Eigenverantwortung aufzubauen und umzusetzen.

00:07:43: Das heißt, diese Bereiche agieren sehr, sehr selbstständig.

00:07:45: Und ich bin der Sparing Partner auf Geschäftsführungsebene.

00:07:51: Gleichzeitig sind wir dort auch schon sehr digital aufgestellt.

00:07:54: Also wir versuchen wirklich sämtliche Prozesse zu automatisieren, digitalisieren, die wir können, mit dem Ziel, das Gästerlebnis schöner zu machen.

00:08:04: Perfektes Beispiel ist Check-in, Check-out.

00:08:07: Niemand empfindet es als wertschätzendes Gästeerlebnis, wenn man persönlich beim Frontoffice-Agent den Meldeschein ausfüllen darf, sondern was man als persönliche Gästebetreuung empfindet, was auch auf jeden Fall immer bleiben muss, bei aller Digitalisierung ist die Beratung, das freundliche Hallo, schön, dass Sie da sind, haben Sie gut hergefunden, einfach die Tipps, wo geht man essen, wie funktioniert das Haus, genau das soll immer.

00:08:31: persönlich bleiben, aber alles drumherum, was keinen Spaß macht, bezahlen, einchecken und so weiter und so fort, ist komplett digitalisiert und wenn man möchte als Hotelgast, muss man mit uns auch nicht sprechen.

00:08:43: Also man kriegt auch alle Informationen in Tablets auf dem Hotelzimmer oder Online-Fahrab per Mail.

00:08:48: Das ist da so das Thema und wir sind dort auch schon mit der Einführung von KI Tools relativ weit.

00:08:54: Also wir nutzen einmal einen Chatbot, der auch quasi auf generativer KI beruht.

00:09:00: Das heißt, da gibt es wirklich kluge Antworten, nicht vorgetippte.

00:09:04: Dann nutzen wir KI Tools auch im Gästemanagement, also um Informationen von Gästen besser aufzubereiten, dass wir einfach gut wissen, wer kommt da zu uns, wie oft war diese Person schon bei uns, was mag die, was mag die nicht.

00:09:17: Genau, das ist für uns ganz

00:09:19: wichtig.

00:09:21: Das mag ich.

00:09:21: Das mag ich.

00:09:22: Ich finde das immer so faszinierend.

00:09:25: Nein, ich finde das immer toll, wenn man in einem Hotel anruft und sie dann so tun, als würden sie genau wissen, wer man ist.

00:09:30: Also ich meine, sie lesen das alles, aber das tut immer

00:09:32: so gut.

00:09:35: Ja, ich glaube,

00:09:36: also...

00:09:37: Ich finde das ein wahres Wort.

00:09:38: Guter Service sollte persönlich sein, aber natürlich weiß nicht jeder Mitarbeiter eine andere Rezeption, genau wer jeder Gast ist.

00:09:45: Aber wenn man die Informationen natürlich nur freiwillig gegebenen Informationen, dann an Weg findet es gut aufzubereiten.

00:09:52: Kann man halt einfach viel, viel besseren Service machen und das ist für beide Seiten produktiv.

00:09:56: Es erleichtert für

00:09:56: mich.

00:09:56: Ich habe bei Instagram gelesen.

00:10:01: Was hast du bei Instagram gelesen?

00:10:02: Also, weil du gesagt hast, die, die man freiwillig gibt, es wäre schon ein bisschen strange, wenn dann käme.

00:10:07: Ich habe bei Instagram gelesen, dass sie letzte Woche da und da waren.

00:10:10: Wie warst du eigentlich?

00:10:12: Wichtige Differenzierungen.

00:10:13: So was haben wir natürlich nicht.

00:10:14: Aber zum Beispiel, was ich persönlich immer ärgerlich finde, ist, wenn ich öfter in einem Hotel bin und ich habe jetzt wirklich schon dreimal gesagt, dass ich eine bestimmte Zimmerkategorie nicht haben möchte, so, dann ärgere ich mich, wenn ich dann beim vierten Mal wieder da drinnen bin.

00:10:26: Und wenn die Gäste uns solche Informationen geben, so ich buche am liebsten das Premiumzimmer, aber genau das Zimmer mag ich einfach gar nicht und das Zimmer mag ich besonders gerne, dann geben wir uns natürlich immer ganz doll Mühe, dass der Gast in das Zimmer kommen kann, was er gerne hat.

00:10:40: So klappt natürlich nicht immer, aber wir wissen das und wir versuchen das entsprechend umzusetzen.

00:10:44: Das sind einfach so Sachen, wo KI hilft und wo eben auch engagierter Service hilft.

00:10:50: Und an welchen Punkt in der Hospitalität stehen wir jetzt?

00:10:53: An einem ganz spannenden Punkt aus zwei Gründen.

00:10:55: Erstens, kommenden Januar feiern wir das zehnjährige Jubiläum vom Oderberger.

00:11:00: Das ist für uns ein absoluter Meilenstein, weil das Oderberger war, wie gesagt, damals ein Riesenwachstumsprojekt für uns.

00:11:06: Auch diese klassische Hotelerie, also Boutique-Hotellerie, nicht Long-Stay und da könnte für unsere Sprachkosteile nehmen, sondern richtig Hotel-Hotel.

00:11:14: Das war damals für uns neu und wir sind ganz stolz, dass wir da jetzt in den Jahren feiern.

00:11:18: Ja, da muss ich ja mal kurz ergänzen.

00:11:20: Das war auch nicht der Plan.

00:11:22: Also der Plan war, als wir das Oderberger Gebäude saniert haben, war der Plan oder war der Ansatz?

00:11:28: die Motivation war, dass unser GLS-Hotel auf dem GLS-Kampus voll war bis oberkannter mit GLS-Sprachkurs teilnehmen und wir brauchten weitere Unterkünfte.

00:11:37: Und dann wollten wir das Oderberger sanieren, dort weitere Hotelzimmer kreieren und dann noch den Schwimmertbetrieb aktivieren.

00:11:45: Und im Endeffekt war aber die Sanierung... Also, zum einen kostspielig, aber auch qualitativ, so hochwertig.

00:11:51: Und dann manchmal hat Verena so eine gute Vermarktung gemacht, dass dieses Oderberger als komplettes Alleinstellungsmerkmal an den Markt gegangen ist.

00:12:01: Und es war auch viel hochpreisig, dass da gar kein Sparkoseil nehmte, also Teilnehmer sich dort einbuchen wollen würde, also für einen längeren Zeitraum.

00:12:09: Das heißt, der Plan war eigentlich ein anderer und Verena hat einfach quasi... Ich habe sich selbst übertroffen und ich habe richtig Gas in jedem.

00:12:17: Und jetzt ist es im Entfekten.

00:12:19: Alleinstellungsmerkmal am Boutique-Hotel, wo keiner so richtig, also aufhört aus und checkst du ja gar nicht, dass es zu GLS gehört.

00:12:25: Jeder denkt, das ist eine alleinstehende Firma, Hotel Oderberge, ne?

00:12:29: Also eine Marke für sich.

00:12:30: Absolut.

00:12:32: Ja, das können wir, glaube ich, alle nachvollziehen, denn wir bedurften schon mehrmals da an den großartigen Events, teilnehmen bestimmt selbst auch.

00:12:42: und richten beziehungsweise auch einige kleinere Events durchführen.

00:12:47: Also es ist wirklich mit sehr, sehr viel Liebe zum Detail bis wirklich also Kleinigkeiten, an die man nicht mal als Cast vielleicht auch denkt oder die merkt.

00:12:56: Aber das ist wirklich unglaublich mit Seele, Gefühl sozusagen und wunderschön, saniert und wunderschön sozusagen

00:13:03: dargestellt.

00:13:05: Ich habe eine Frage.

00:13:07: Und zwar, Virena, du hast jetzt ganz viel Lob von deiner lieben Schwester bekommen.

00:13:13: Du hast, so zu sagen, mit diesem Projekt gestartet.

00:13:16: Es hört

00:13:17: sich so

00:13:18: an als komplett eigenständig, was ich mir aber nicht vorstellen kann.

00:13:21: Ich kenne auch eure Mutter und sie ist eine Vollblutunternehmerin, super aktiv.

00:13:28: Wie war es damals?

00:13:29: Also, da sind jetzt auch neun Jahre her und du warst ja noch junger.

00:13:34: Wahrscheinlich auch nicht so erfahren.

00:13:36: Und hattest du dann volles Vertrauen von deiner Mutter?

00:13:40: Was durftest du?

00:13:41: Wie weit durftest du Selbstenthaltungen treffen, selber entwickeln, deine Ideen und Divisionen umsetzen?

00:13:47: Oder musstest du dann auch viele überzeugen?

00:13:51: Wie war's?

00:13:52: Ich kann jetzt direkt antworten, wir gehen einfach im Kreis Rai rum mit dem Lob auf meine Mutter.

00:13:59: Also wirklich Spaß beiseite.

00:14:01: Was unsere Mutter auszeichnet ist, du hast einmal gesagt, Vollblutunternehmerin.

00:14:04: Ja, genau, das ist sie.

00:14:06: Sie ist aber auch eine tolle Chefin, nicht nur für uns als Töchter und Nachfolgerin, sondern auch generell im Unternehmen, weil sie Freiräume lässt.

00:14:14: Das heißt, sie lässt los und wenn sie ein Projekt übergibt, dann kann man wirklich viel machen.

00:14:20: Natürlich spricht man mit ihr darüber, was man sich überlegt.

00:14:23: Aber... Es ist nicht im Sinne von man muss was pitschen und überzeugen oder betteln, dass man was umsetzen darf, sondern es ist eher so, man hält sie auf dem Laufenden.

00:14:32: Und sie gibt Rat und Input, aber man kann das wirklich freigestalten.

00:14:37: Ein Beispiel, was wir hatten, wo ich zum Beispiel kurz Sorge hatte, war in der Bauphase, bevor wir eröffnet haben, da war ich zuständig für die Innenausstattung des Oderbergers.

00:14:46: Und dann ging es um den Rezeptionstresen.

00:14:48: Und den hatte ich entworfen gemeinsam auf Basis eines Entwurfs von einer Innenarchitektin.

00:14:54: Und dann hatten wir den mit dem Tischler umgesetzt.

00:14:56: Und meine Eltern waren, als quasi der Corpus aufgestellt wurde, kamen die rein.

00:15:00: Das sah alles noch sehr unwörtlich aus.

00:15:01: die Lobby war im Bau und sie fanden es nicht schön.

00:15:05: Und das hat man auch gesehen.

00:15:08: Und man ist natürlich total unsicher, wenn man so ein Hotel einrichtet.

00:15:12: Wie du richtig sagst, ich hatte natürlich Arbeitserfahrungen und so weiter und so fort, aber ich war sowohl im Bereich Interior Design als auch im Bereich Hotelerie, war ich neu.

00:15:19: Das musste ich mir aneignen und aufbauen, das war ganz spannend.

00:15:22: Aber ja, das musste ich mir erst anlernen.

00:15:24: Das heißt, ich war auch unsicher.

00:15:27: Ich stand hinter diesem Dresen und die beiden waren, das war so die Situation, wo man hätte sagen können, okay, wir reagieren sie jetzt.

00:15:33: Und sie waren so, ja, wir sehen es noch nicht, aber mach mal, du weißt schon.

00:15:39: Und dann wurde der Dresen fertig gebaut, es wurde alles eingerichtet, dekoriert.

00:15:42: Und dann waren sie so, wir hätten ihn anders gebaut, aber so finden wir es auch gut.

00:15:47: Und das ist im Endeffekt so ein bisschen das, was auch gerade meine Mutter ausmacht und was auch im gesamten Prozess Oderberger.

00:15:54: Entscheidend war.

00:15:55: Und was auch wichtig ist dabei zu sagen, ich war das ja nicht allein.

00:15:58: Wir haben ein ganz tolles Team.

00:15:59: Also ich bin heutzutage ja in der Rolle als Geschäftsführerin verantwortlich für den Bereich Hospitality.

00:16:05: Für das Oderberge als Hotel ist meine ganz enge Kollegin, langjährige Kollegin Tini Diegmann jetzt die Hoteldirektorin und die hat von Anfang an auch den Bereich Reservation und Revenue verantwortet.

00:16:16: Das heißt, ich bin über die Gauschstelle gesprungen, habe geguckt, dass das Bording fertig gebaut wird und schön eingerichtet ist, während sie vorne die ersten fertigen Zimmer schon vermietet hat.

00:16:26: Das war also ein Teamwork von Anfang an und wir haben das gemeinsam hochgezogen und wir haben, glaube ich, dadurch, dass wir jetzt Eigentlich Hotellerie Fremdwaren haben wir intuitiv ganz, ganz viel richtig gemacht, weil die Branchehotellerie modernisiert sich ja gerade auch wahnsinnig, sowohl was das Thema Digitalisierung angeht, als auch was das Thema Mitarbeiterbindung oder Umgang mit Mitarbeitenden angeht.

00:16:48: Und wir haben da von Anfang an einen anderen Ansatz gefahren, einen sehr modernen Ansatz, und das ist angekommen.

00:16:54: Und wir haben das im Endeffekt immer angereichert, damit, dass wir auch mit Menschen vom Fach gearbeitet haben, damit man da kein Kokolores macht.

00:17:01: Das heißt, wir haben schon geguckt, dass wir ordentliche Abläufe haben und professionell arbeiten.

00:17:04: Aber so unsere Grundphilosophie war halt einfach von vornherein vom Produkt und auf den Kunden ausgerichtet gedacht und nicht so, wie man es in der Hotellerie vielleicht immer macht.

00:17:16: Und ich glaube, dadurch haben wir intuitiv mit dem besonderen... oder Berger einfach viel richtig machen können.

00:17:23: Und das war eine dankbare Aufgabe.

00:17:26: Es war unheimlich anstrengend.

00:17:28: Wir haben da ganz viel Arbeit und Lernerfahrung und auch Anstrengung reininvestiert.

00:17:33: Aber es war immer schön, weil es war immer ein tolles Ergebnis am Ende des

00:17:37: Tages.

00:17:39: Und vielleicht, wenn ich da kurz anschließen darf, ich hatte gesagt, wir sind gerade in einem ganz spannenden Bereich in unserer Unternehmensentwicklung in der Hospitality.

00:17:47: Einmal wegen des anstehenden Jubiläums des Oderbergers und zum anderen, da kann ich vielleicht aber auch nochmal ein Redner übergeben, weil wir in genau diesem Bereich sehr stark wachsen werden.

00:17:55: Und zwar planen wir aktuell einen Neubau auf dem Gilles Campus mit neunzig Zimmern und dreihundert Quadratmetern Veranstaltungsfläche für Seminare und Workshops.

00:18:07: Und damit wachsen wir genau in dem Bereich Hospitality.

00:18:09: Wir verdreifachen quasi unsere Zimmerkapazitäten auf dem Campus.

00:18:13: Wir haben da jetzt fünfzig Longstay Appartments.

00:18:15: Wir werden dann zusätzlich in neunzig Zimmer in diesem Haus mit Community Kitchen haben.

00:18:19: Und das ist für uns natürlich auch im Bereich Hospitality ein wahnsinniger Sprung, weil aktuell bedeutet Hospitality das Boutique Hotel Oderberger, die fünfzig Longstay Appartments und die Events auf dem Gelände.

00:18:32: Und dann mit dem Neubau sind wir quasi ein Hotelunternehmen.

00:18:36: Wir haben dann de facto drei Hotels beziehungsweise vier, weil wir ja noch die Villa Bleichwöder auf Usedom in Wieringsdorf dazu haben.

00:18:44: Und wir müssen uns dann umstrukturieren.

00:18:46: Wir brauchen dann sowas wie ein Head-Office, wo eben Sales und Reservation zentralisiert wird zum Beispiel.

00:18:51: Wir müssen uns zum Marketing ganz anders aufstellen, weil wir dann eben zuständig sind für vier Häuser, statt dass wir verschiedene... kleinere Häuser haben die so ihr eigenes Süppchen kochen und das ist für uns ein Wahnsinns-Wachstumsprojekt, was jetzt ansteht, was ganz, ganz spannend wird, wo wir uns eben Hospitality-Seitig neu organisieren.

00:19:13: Und auch hier perfekte Aufgabenteilung, deshalb Übergabe an Remna, weil mit dem Bau will ich nichts zu tun haben.

00:19:18: Ich mache ihr das Ding dann voll, wenn's fertig ist.

00:19:21: Ich hab's ja

00:19:21: versprochen hoch und heilig.

00:19:23: Das Teil hinstellen muss bitte meine Schwester.

00:19:27: Ich bin aus der Elternzeit gekommen oder ich war in der Elternzeit und ich weiß nicht, ich glaube, mir hat es nicht so gut getan, dieses Offline sein und dann weiß ich, ich brauche ein neues Projekt und das muss gigantisch sein.

00:19:36: Da bin ich quasi aus der ersten Elternzeit nach Hause mit beim Neugeborenen und war so, ja, okay, jetzt ist die richtige Zeitpunkt, ich muss jetzt diesen Neubau planen.

00:19:44: Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, das ist endlich, weil es ist schon wirklich sehr, sehr viel zu tun.

00:19:49: Aber ich stehe dazu und es macht Old unheimlich viel Spaß, es ist super spannend.

00:19:54: Und auch noch mal zu diesem Business, weil ihr gefragt habt, in welchem befinden wir uns?

00:19:57: Vielleicht nochmal GLS übergreift.

00:19:59: Also quasi Produkte-Technik unterscheidet sich, das ist aber GLS übergreifend.

00:20:03: Die sind jetzt in der zweiten Generation von GLS.

00:20:08: Die Geschwister sind uns alle einig, das, was unsere Eltern geschafft haben in der ersten, werden wir niemals schaffen in der zweiten.

00:20:13: Das brauchen wir gar nicht versuchen.

00:20:15: Aber wir wollen auf jeden Fall was schaffen.

00:20:17: Die haben einfach vorgelegt, mit einem Risiko, das ist einfach zu dem richtigen Zeitpunkt,

00:20:21: mit

00:20:21: viel Glück, mit viel Mut.

00:20:23: und ich glaube auch ein bisschen naivität, aber ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, vielleicht ein gesunder Mix davon.

00:20:31: Und wir haben uns halt auch überlegt, was wollen wir schaffen?

00:20:33: und wir haben uns halt gesagt, wir haben noch ganz, ganz viel Platz auf diesem GLS Campus und das erste große Projekt ist dann, oder grundsätzlich gesagt für unsere Generation steht dem Fokus die Verdichtung des Campus.

00:20:44: Wir haben noch ganz viel freie Fläche und die größte freie Fläche ist so eine brachliegende Parkplatzfläche und da kommt dann entsprechend der Neubau.

00:20:52: hin,

00:20:54: wo dann halt entsprechend nochmal das Hotel vergrößert wird.

00:20:59: Ich finde die Demo toll, ich finde auch die Dankbarkeit toll, aber wenn man zuhört, ihr schafft schon was riesiges.

00:21:08: Ihr habt einen komplett neuen Bereich mit eingenommen, jetzt macht ihr noch ein Bauprojekt mit rein, ein Neubauprojekt, was auch nochmal anders ist, selbst wenn das Oderberge oder auch das Grundstück, das ihr davor hattet, renoviert wurde.

00:21:20: Neubau ist ja auch nochmal was total... Krass ist.

00:21:24: Und oh Gott, da kommt ja unglaublich viel aufrecht zu.

00:21:26: Also daher, ja, von null auf hat man ein gewisses Risiko, hat man aber auch weniger Risiko, weil es gibt ja auch nicht so viel, was man verlieren kann.

00:21:35: Dafür habt ihr auch relativ viel, was ihr verlieren, also nicht relativ, ihr habt viel, was ihr verlieren könnt und theoretisch auch zerstören könntet, weil ich das...

00:21:43: Tina, das sind meine Schlaflosen nicht.

00:21:45: Das Gegenteil macht.

00:21:46: Also ganz, ganz großer Respekt, weil es ist riesig, was ihr macht.

00:21:52: Das ist ganz, oder vielleicht, wenn ich dazu eine Sache ergänzen darf, auch so dieses, was Rehmner gerade ansprach, Business Cyples, GLS, übergreifend, der Nachfolgeprozess.

00:22:03: Rehmner und mich hat immer so ein bisschen umgetrieben, weil wir, also wir haben einerseits dieses Neubau-Projekt, aber andererseits ist wirklich so die kerne Aufgabe, die wir die letzten fünf Jahre betrieben haben, seitdem wir zu zweit im Unternehmen sind, ist eigentlich unter dem Motto Ordnung und Struktur.

00:22:20: was super wichtig und sinnvoll ist, was auch klassisch ist für die zweite Generation, die quasi die crazy genius Gründer-Generation geht all in mit dem Risiko, wie du sagst, Justina, egal, so macht, baut und die zweite Generation ist so erstmal sichern und bewahren.

00:22:38: Und dass das im Endeffekt klingt immer langweilig ist, aber super wichtig, denn nur ein Unternehmen, was gesund ist, was gesünderen Dieten hat, was... durch optimierte Prozesse hat, was funktionierende Produktpaletten hat, ist ja sicher und ist ein sicherer Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden zuallererst und bringt eben auch sichere Renditen, die dann eben wiederum Wachstum und Innovation ermöglichen.

00:23:00: Und das ist eigentlich, was meine Schwester und ich die letzten fünf Jahre primär irgendwie durchgepaugt haben.

00:23:05: Und da war für uns immer die große Angst.

00:23:08: Deshalb sagt meine Schwester, wer weiß, was wir sozusagen schaffen können im Vergleich zu unseren Eltern, dass wir eben so diese langweilige Organisationsordnungsfraktionen sind.

00:23:18: Und wenn es dann mal zu so einem richtigen Krisensturm kommt, dann ziehen wir irgendwie, also dann kneifen wir irgendwie den Schwanz ein und so, nein, wir haben Angst.

00:23:28: Und da war tatsächlich so schrecklich, wie Corona für uns war, das eine riesen Lernerfahrung.

00:23:33: Weil wir haben immer gesagt, unsere Mutter ist wie so ein rauberniger Kapitän, die steht so mit Holzbein und Augenklappe so auf Deck im Sturm und rudert oder lenkt so ihren Kahn in die Welle rein und lacht dabei so mit so einem Papagei vielleicht noch auf.

00:23:47: Und das macht gar nichts durch die Krise.

00:23:49: Und wir hatten immer Angst, wir sind nicht so.

00:23:51: Und während Corona haben wir gelernt, okay, gut, wir können auch Krise.

00:23:55: So, wir wünschen uns das nicht, aber wir sind zu dritt richtig gut durch die Krise gekommen und Riemann und ich haben dabei ganz viel gelernt, haben uns ganz viel von unserer Mutter abgucken können und haben aber auch gemerkt, okay, gut, wir können auch All in gehen.

00:24:07: Wir sind mit All in gegangen.

00:24:09: Und konnten dadurch diese Krise auch wahnsinnig nutzen.

00:24:15: So schlimm, wie das war.

00:24:16: Es war wirklich ganz schrecklich mit irgendwie Neuverschuldung und allem drum und dran und so, aber ... Wir haben es auch als Katalysator genutzt für Digitalisierung, für Optimierung und das war eine riesen Lernerfahrung.

00:24:28: Und was daraus resultiert ist, was Redner auch immer sagt, was wir beide eigentlich immer sagen, wenn unsere Mutter sagt, Mensch, ihr braucht mich ja gar nicht mehr, sagen wir immer, nee, nee, es braucht zwei von uns, um deine Fußstapfen zu füllen irgendwann.

00:24:41: Es ist schon sehr gut, dass du noch da bist und uns zur Seite stehst mit Bad und Tat.

00:24:45: So, das ist eigentlich so ein bisschen unsere Dynamik.

00:24:47: Da geht es immer hin und her zwischen Gründer und Nachfolge und was überwiegt Schaffen oder Ordnungen.

00:24:54: Ja, ist dann eure Mutter noch aktiv mit dabei?

00:24:58: Also wie ist der Status momentan?

00:24:59: Oder seid ihr die beiden Co-Geschäftsführerinnen und die Mutter hat eine superweisende oder welche bereitende Funktion?

00:25:09: Wir sind schon offiziell alle drei in der Geschäftsleitung.

00:25:12: Und somit ist unsere Mutter auch noch aktiv.

00:25:14: Wir wollen auch, dass sie noch aktiv wissen.

00:25:15: Also wir brauchen sie auch als Sparringpartner und auch irgendwie so ein bisschen... Habt ihr Angst?

00:25:20: Wovor?

00:25:20: Habt ihr Angst, wenn sie ausscheidet, dass ihr das volle Risiko und volle Verantwortung übernimmt?

00:25:27: Also manchmal hab ich schon

00:25:28: Angst.

00:25:29: Aber ich hab das Gefühl... Also es wird bei mir persönlich, weiß ich, Verena muss auch mal für sich sagen, wie sie sich fühlt, es wird bei mir weniger.

00:25:36: Einfach weil... Ich bin jetzt seit fünf Jahren dabei, Verena hat einen Tick länger bei GLS und wir haben die letzten Jahre immer mehr Verantwortung übernommen.

00:25:45: Und Verena hat ja schon gesagt, unsere Mutter ist irgendwie so die Wegbereiter in das Bilderbuch, die lässt ja wirklich komplett los.

00:25:51: Es entscheidet, weil mich betrifft die Entscheidung nicht mehr, ihr müsst sie quasi in fünf Jahren ausbaden und dann lehnt sie sich zurück auf ihrem Stuhl und guckt.

00:25:59: Das ist halt erstmal super angenehm zum Arbeiten und zweitens halt auch super für die Lernkurve, für die eigene persönliche Lernkurve.

00:26:06: und auch für das, dass man sich dann selber zutraut.

00:26:09: Und so kommt man dann halt einfach auch an den Aufgaben

00:26:12: vorbei

00:26:12: und an der Verantwortung, die man dann halt nehmen muss und auch dann die Folgen daraus mittragen lässt.

00:26:19: Wie lange ist es noch geplant, dass Barbara Jeschke dabei ist, sozusagen aktiv dabei, meine ich, als Geschäftsführerin?

00:26:26: Ja, definiere aktiv.

00:26:29: Also quasi Verena und ich sind schon erste Ansprechpartnerin im Unternehmen und ich würde mir wünschen, dass meine Mutter nie aufhört bei GLS und immer, weil GLS quasi täglich, also nicht täglich, aber so oft sie möchte pro Woche, dann halt auch ins Büro kommt, weil ich auch weiß, ihr tut das gut.

00:26:45: Ja, also wenn wir irgendwann sagen würden, nee, jetzt brauchen wir dich nicht mehr oder musst nicht mehr kommen, wenn du nicht möchtest.

00:26:52: Die würde, glaube ich, auch das gar nicht wollen.

00:26:55: Der tut es einfach auch gut.

00:26:57: Das

00:26:57: verstehe ich alles.

00:26:58: Aber ich meine was anderes ein bisschen.

00:27:00: Dass sie natürlich immer herzlich willkommen ist bei ihrem eigenen Projekt ist ja klar irgendwie.

00:27:06: Aber ich meine jetzt wirklich so offiziell als auch als dritte Geschäftsführerin oder als erste Geschäftsführerin unter drei.

00:27:14: Wie lange soll sie dabei sein?

00:27:15: Oder ist es gar nicht definiert?

00:27:18: Das definiert sie, also es gibt kein Enddatum so lange wie sie will und wir haben die Aufgaben so strukturiert, dass das auch flexibel funktioniert und sie hat tatsächlich noch operative Aufgaben auch im Tagesgeschäft so.

00:27:31: Aber sie hat schon auch eine größere Flexibilität jetzt als früher.

00:27:35: Also sie kann zwanzig Stunden arbeiten, sie kann vierzig Stunden arbeiten, das ist alles machbar.

00:27:39: Und sie kann vor allen Dingen auch von wechselnden Orten arbeiten, wenn sie jetzt zum Beispiel mehr reißt.

00:27:45: Das ist alles unproblematisch, also in dem Sinne, wie Remna sagt, sind wir beide gerade die Konstanten so für das operative Geschäft.

00:27:52: Aber es ist tatsächlich, also ich würde unterschreiben, was Remna sagt.

00:27:57: Man hatte da anfangs großen Respekt vor, wenn sie irgendwann tatsächlich sagt, ich bin jetzt erstmal raus.

00:28:02: Das nimmt in dem Sinne ab, dass man mit jeder Entscheidung, die man trifft und verantwortet, sicherer wird.

00:28:09: Nichtsdestotrotz ist unsere Mutter halt einfach ein... absoluter Mehrwert nach wie vor auch einfach im operativen Bereich, einfach weil sie ein wahnsinniges Bauchgefühl hat.

00:28:18: und ein Ideengeber ist.

00:28:19: Also ein Beispiel ist nach Corona, ne?

00:28:21: Also, Rebner und ich haben drei Kreuze gemacht.

00:28:23: Okay, gut, das haben wir jetzt erstmal überlebt.

00:28:25: So, wir sind jetzt soweit erstmal ganz gut aufgestellt.

00:28:28: Das Geschäft geht wieder los.

00:28:30: Darauf haben wir uns fokussiert.

00:28:31: Kommt unsere Motoren die Ecke und sagt, also ich habe mir überlegt, ich habe da so eine tolle Immobilie gefunden auf Usedomn, erste Reihe Jeringstorf, wunderschöne Villa, passt genau ins Portfolio zum Oderberger von der Zeit.

00:28:44: Lasst uns das doch machen.

00:28:45: Ich möchte das machen.

00:28:46: Wollt ihr nicht mitmachen.

00:28:47: Und ich war so, ey, Mama, das Letzte, was ich brauche nach Corona, ist noch ein Hotel.

00:28:52: Und dann auch noch auf Usedom.

00:28:53: Da muss ich ja immer hinfahren, auf gar keinen Fall.

00:28:55: Und dann hat sie aber nicht locker gelassen.

00:28:57: Dann sind wir drei Geschwister, da hingefahren, haben uns das angeguckt.

00:29:01: Und danach saßen wir halt zu dritt im Café und haben gesagt, ja, hat sie wieder recht gehabt, müssen wir machen.

00:29:07: Ist so.

00:29:08: Und sie hat einfach ein Wahnsinns riecher.

00:29:10: Und wir wären eigentlich doof, wenn wir uns dieses ... Ja, also wenn wir uns das nehmen würden, so, ne?

00:29:16: Deshalb ist genau das, was Rehmender sagt.

00:29:18: Wir würden uns wünschen, dass sie möglichst lange aktiv ist, einfach weil sie diese besondere Art zu denken hat und einfach diesen Riecher für Menschen und für Geschäftsmöglichkeiten und auch immer noch für Trends.

00:29:29: Und wir sind einfach im Team sehr, sehr gut darin, das dann einfach aufzugreifen.

00:29:32: Und mittlerweile ist es so, dass sie das dann eben nicht mehr selber umsetzen muss, sondern Rehmender und ich laufen dann los mit unseren jeweiligen Teams und machen, dass das funktioniert.

00:29:40: Und das ist eine super Arbeitsaufteilung.

00:29:43: Und nochmal, wir dürfen die Entscheidung treffen.

00:29:45: Also das ist ja auch nochmal, glaube ich, ein großer Unterschied im Vergleich zu anderen Familienunternehmen vielleicht, wo dann die erste Generation auch noch aktiv ist.

00:29:52: Die hat das aufgebaut und die ist gewohnt, dass es quasi so läuft, wie er oder sie sich das wünscht.

00:29:58: Und bei uns wird einfach die Entscheidung komplett an uns abgegeben.

00:30:01: Das heißt, sie gibt manchmal ihre Meinung ab, manchmal sagt sie auch gar nichts.

00:30:06: Aber wir treffen die Entscheidung.

00:30:09: Und das macht halt Spaß, weil so profitierst du von beiden Seiten.

00:30:12: War das schon immer so oder habt ihr das gelernt?

00:30:16: Na, also was heißt gelernt?

00:30:18: Sie hat es immer eingeräumt, also dass wir die Entscheidung treffen dürfen.

00:30:22: Okay, also manchmal müssen ja auch die, also bei Nachfolgen, die Eltern lernen abzugeben und dann ist das ein Prozess.

00:30:30: Ich

00:30:30: weiß aber einmal ein Moment, Berena, ich weiß nicht, ob du dich dran erinnert hast einmal, wir hatten auch so Meetings, wir auch während Corona, also quasi alles stand auf Kopf und wir haben auch ganz viele Sachen um entschieden.

00:30:41: Und es war gerade so, als ich dazukam, weil das hat dann auch so eine Dynamik eingenommen, weil dann waren es zwei nicht gegen eins, aber Verena und ich waren zu zweit.

00:30:49: Das war nicht nur noch Verena, die sich auch meiner Mutter abgestimmt hat, sondern Verena und ich haben Sachen vorabgestimmt, haben sie dann quasi besprochen.

00:30:56: Und da hab ich auch das, ich hab's gemerkt, wie sie vom Gefühl her sich irgendwie kurz überrollt gefühlt hatten, hat gesagt, so hab ich damals eigentlich alles falsch gemacht.

00:31:06: Und das war der einzige Moment.

00:31:08: Und da haben wir Rena und ich auch gesagt, nee, hast du nicht, du hast damals alles richtig gemacht.

00:31:11: Aber jetzt hat sich es halt weiterentwickelt und jetzt machen wir es anders.

00:31:15: Und das war, also, das war wie gesagt, das war so der einzige aktive Moment, wo ich gespürt habe, so, oh, jetzt gerade ist es ein bisschen viel für sie.

00:31:22: Und sie muss auch erst mal lernen, damit klarzukommen.

00:31:25: Aber das, also erstens war das so der einzige deutliche Moment, den ich zumindest wahrgenommen habe.

00:31:32: Und zweitens finde ich es auch völlig normal und zwar auch völlig normal.

00:31:35: Also sie war einfach nur kurz verunsichert, hab ich alles falsch gemacht und nicht, jetzt reicht's mir, ihr macht hier alles anders, möchtest nicht, möchtet alles so breit wie es früher war, so war es ja nicht, sondern es war wirklich, also es war völlig legitim.

00:31:50: War das schon immer geplant, dass ihr übernehmt?

00:31:56: Das wäre

00:31:56: auch meine Frage gewesen.

00:31:57: Vielen Dank dafür.

00:31:59: Für euch

00:31:59: beide schon immer klar, für die Mama schon immer klar.

00:32:01: Also, mein Papa hat eine Firma, meine Mama hat eine Firma und das war schon immer klar.

00:32:06: Also, mein Papa hat gesagt, wenn ich alt bin, dann geht die Firma halt

00:32:10: zu.

00:32:11: Also, für ihn war es gar nicht, gar nicht eine Option, dass ich das übernehme.

00:32:16: Wie war das bei euch?

00:32:17: Was hat die Mama und die Eltern gesagt?

00:32:20: Macht das?

00:32:21: Haben sie darauf zugearbeitet oder kam das intrinsisch?

00:32:25: Rinda, magst du?

00:32:32: Also ich habe schon das Gefühl, dass meine, dass unsere Mutter, also sie hat uns nie forciert.

00:32:36: Also sie hat es nie forciert, dass wir einsteigen, aber sie hat sich immer gewünscht.

00:32:40: Ich habe das Gefühl, sie hat besonders hart gearbeitet, damit GLS immer interessanter wird, für uns als Kinder dann auch einzusteigen.

00:32:48: Aber sie hat es schon richtig gemacht, dass sie uns immer die freie Wahl gegeben hat.

00:32:54: Wir haben auch alle unterschiedliche Sachen studiert, gar nicht in Bezug auf O, weil wir bei GLS einsteigen wollen.

00:33:00: Und als wir jünger waren, fanden wir auch GLS entweder nicht so interessant oder auch, also nicht ätzend, aber nervig einfach, weil es so unser Familienleben dominiert hat.

00:33:11: Es ging immer um GLS und wir mussten auch, also wir haben halt einfach auch oft bei GLS gearbeitet, wir haben angefangen zu arbeiten, wir hatten Marmeladerena, wo wir der Kataloge vor der Messe verteilen mussten.

00:33:22: Super kalt, wir mussten auf die Toilette, aber wir mussten trotzdem diese blöden Schleier verteilen.

00:33:25: Wir waren irgendwie gerade mal acht Jahre alt.

00:33:28: Und dann denkt sie auch so, ich will mit GLS nichts zu tun haben.

00:33:32: Und das hat sich aber dann halt einfach auch geändert, als wir dann erwachsen wurden.

00:33:35: Also bei Verena, glaub ich, musste sie nochmal erzählen nach dem Abi.

00:33:39: Bei mir war es grundsätzlich, weil ihr auch gefragt habt, war das für euch immer klar.

00:33:43: Für mich war das nie immer klar.

00:33:44: Ich war immer, ich bin auch grundsätzlich ein Typ, der legt sich nicht so gerne fest.

00:33:49: Ja, also für mich war das ne... Es geht ja auch bei euch im Podcast Fiel und Mut.

00:33:54: Für mich war der mutigste Schritt, dass ich mich committe und langfristige Familienunternehmen einsteige.

00:34:00: Weil da kannst du ja nicht mal rein raus und dann wieder raus nach einem Jahr, weil mir gefällt es nicht.

00:34:04: Aber im Endeffekt bin ich so der Typ dafür.

00:34:06: Also ich möchte gerne maximale Flexibilität und diese Entscheidung ins Familienunternehmen einzutreten war für mich auch ein Commitment A. Hier muss ich länger bleiben als zwei Jahre, sonst sieht es blöd aus.

00:34:19: Das war für mich so... Ja, wir sind vielleicht da prug auf der Brust und ich hab's trotzdem gemacht.

00:34:23: Also, für mich war das unheimlich glücklich.

00:34:25: Wieso?

00:34:26: Genau.

00:34:27: Wieso?

00:34:28: Was war der Game Changer?

00:34:30: Ach so, ja, weil Verena hat mich... Wie kennt mich?

00:34:34: Verena hat angerufen, hat gesagt quasi, sie wussten, dass ich halt überlege wegen Unternehmensberatung.

00:34:40: Da hat's halt auch Spaß gemacht, aber irgendwie war ich dann halt auch in einem Punkt, wo willst du eigentlich langfristig hin?

00:34:45: Und dann hat Verena angerufen, meinst du, hey, wie wär's denn, wenn wir GLS zusammen machen?

00:34:49: Also quasi ich würde es auch alleine machen, hat sie gesagt.

00:34:51: Aber es wäre schöner, wenn wir es zusammen machen, weil wir sind komplementär und eigentlich brauche ich dich da auch.

00:34:57: Und wenn du Angst hast, dass dich zu sehr committen musst, dann siehst du auch einfach wie ein normalen Job.

00:35:02: Wenn es dir nicht gefällt, dann gehst du wieder und das ist auch in

00:35:05: Ordnung.

00:35:06: Und dann weißt du, echt?

00:35:09: Und dann habe ich euch halt und dann weißt du ja gut.

00:35:11: Also wenn das so ist, wenn ich dann halt auch wieder gehen darf, dann können wir es nochmal versuchen.

00:35:15: Und seitdem, also es ist jetzt fünf Jahre her und ich habe es nicht bereut.

00:35:19: Ich bin super happy bei GLS und bin froh, dass ich den Weg gegangen bin.

00:35:23: Aber es war für mich nicht immer klar.

00:35:25: Es war, wo die Reise hinging.

00:35:28: Bei mir war es immer, eine Tür öffnet sich, dann gehe ich da mal durch.

00:35:31: Jetzt geht eine Tür ganz weit rechts auf, dann gehe ich da trotzdem durch, obwohl das gar nicht so passt.

00:35:37: Und jetzt bin ich auch bei GLS und super froh.

00:35:40: Und als Verwenner sich entschieden hat, hast du gedacht, super, mach das?

00:35:44: Ich nicht?

00:35:44: Oder?

00:35:46: Nee, für mich war das auch nicht ... Als Verena sich entschieden hat, fand ich das super.

00:35:52: Aber dadurch, dass wir immer alle auch, also auch unser Bruder auch, wir waren immer kontinuierlich immer mal mehr oder weniger bei GLS aktiv.

00:36:01: Das heißt, es war jetzt nicht irgendwie, oh Verena hat sich entschieden, jetzt kann sich kein anderer mehr entscheiden, sondern die Tür stand immer noch für mein Bruder genauso wie für mich offen, dass wir mitmachen.

00:36:12: Sehr klug angefiddelt, Verena.

00:36:16: Was war denn deine Motivation tatsächlich, Rehm da reinzuholen?

00:36:19: Also, wir haben das jetzt gehört.

00:36:21: Und auch selbst zu machen.

00:36:23: Genau, aber du musst es... Im Endeffekt geht es ja auch um Machtverantwortung, vielleicht auch Einfachheit allein zu führen, als du zweit.

00:36:35: Also was war deine Motivation, deine Schwester da jetzt so proaktiv anzusprechen, bzw.

00:36:40: auch die Chance zu geben, da wieder auszusteigen, wenn es vielleicht nicht funktioniert?

00:36:49: Für mich war, also die Chance ihr zu geben, wieder auszusteigen, war einfach, wie sie sagt, ich kenne sie und ich weiß, dass das für sie... ein Gamechanger ist.

00:36:57: Also der Deal war damals mindestens zwei Jahre und sie ist ja jetzt schon fünf da.

00:37:01: Also alles gut, ihr macht wirklich Spaß,

00:37:02: sie ist freiwillig da.

00:37:04: Genau, aber ich wusste, dass das für sie ein Faktor ist, dass sie Angst hat, quasi sich in Anführungsstrichen zu früh zu verheiraten und früh in ihrer Karriere ins Familienunternehmen einzusteigen und dass sie denkt, sie muss das dann machen, bis sie irgendwie in Rente geht.

00:37:17: Und dann habe ich zu ihr gesagt, ich so, ey.

00:37:19: Eine gewisse Kontinuität wäre toll, aber natürlich hast du die Freiheit, wenn du merkst, es ist nicht das Richtige für dich, auch wieder zu gehen.

00:37:27: Das ist kein Problem.

00:37:28: Und dann kommt sowohl die Firma damit klar, als auch wir persönlich kommen damit klar.

00:37:32: Und das hat ihr, glaube ich, viel Freiheit gegeben und diesen Stein von der Brust, den sie vorhin beschrieben hat, so für die Entscheidung.

00:37:42: Und warum hatte ich ein Interesse daran, dass sie mit einsteigt?

00:37:47: Ganz einfach, also ja, dieses Thema so macht oder alleine führen oder so, aber erstens das kannte ich ja eh nicht, weil ich habe ja das mit meiner Mutter schon zusammen gemacht und ich habe ja da schon gemerkt, wie cool das ist zu zweit zu sein.

00:37:59: Und wir sind wirklich mittlerweile vehemente verfechter von diesem Konzept des Co-Leadership und zwar nicht nur auf Geschäftsführungsebene, sondern generell einfach beim Thema Führung.

00:38:11: Für mich ganz persönlich war es so, Ich konnte die Unterstützung brauchen, weil ich habe gemerkt, wir sind de facto drei Unternehmen fast.

00:38:19: Also wir haben drei große Geschäftsbereiche.

00:38:21: Das ist sehr schwer für eine Person, das alles gleichermaßen zu betreuen, zu überblicken, plus eben noch die Stabstellen, Buchhaltung, IT, Personal, Marketing.

00:38:31: Das ist eine Menge.

00:38:32: Und Remna hat einfach eine Kompetenz mitgebracht, die ich gar nicht hatte.

00:38:36: Remna kommt aus diesem Finance-Bereich, die hat BWL studiert.

00:38:39: Das heißt, das war einfach was, wo ich wusste, das ist eine ganz, ganz wertvolle Ergänzung für uns.

00:38:45: Und meine Stärken sind sowas wie Strategieentwicklung, Thema Marketing liegt mir auch, Thema Leadership finde ich super, super spannend.

00:38:54: Da ist Remna natürlich auch sehr versiert drin.

00:38:56: Aber das waren so diese, ich sage mal in Anführungsstrichen eher softeren Themen sozusagen.

00:39:02: Das ganze Thema, ja, Finance, IT, da hat sie einfach Stärken und Kompetenzen mitgebracht, die wir auch schlicht und ergreifend gut gebrauchen könnten.

00:39:11: Und deshalb habe ich damals zu ihr gesagt, ich würde mich freuen, wenn du kommst.

00:39:14: Du musst nicht.

00:39:14: Ich mache es auch allein.

00:39:15: Das ist alles gut.

00:39:17: Aber komm, wenn du möchtest.

00:39:18: Und dann wäre das cool.

00:39:19: Und im Nachhinein, es ist ja, sie hat im Dezember, zwanzig, neunzehn gesagt, sie kommt.

00:39:25: Und im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März,

00:39:37: im März, im

00:39:38: März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März.

00:39:54: Und wir waren damals so aufgestellt, wir haben ja die Immobilien, uns gibt es lange, aber wir hatten keine hohen Rücklagen.

00:40:00: Das war ein Fehler, weil alle unsere drei Branchen, wir sind Tourismus und Bildung.

00:40:04: Das sind keine Hochmargenbereiche, das ist nicht Industrie.

00:40:08: Das heißt, das war für uns auch ein ganz wichtiges Learning, dass wir uns auch betriebswirtschaftlich einfach durchoptimieren müssen, damit wir sicher sind als Unternehmen.

00:40:15: Und genau das ist mit remner reingekommen.

00:40:17: Das war ein Signal auch an die Mitarbeitenden.

00:40:19: In dieser maximalen Krise ist es nicht nur, dass wir beide, meine Mutter und ich sagen, wir machen weiter, sondern... Es kommt sogar noch die Dritte.

00:40:26: Wir gehen nach vorne, wir stehen denen für die Zukunft.

00:40:29: Und ich glaube, dadurch konnten wir auch gemeinsam mit diesen Transformationsprozessen, die wir angestoßen haben, wirklich das Team auch halten, dass wir keinen Riesenabfluss hatten im Sinne von, die Branche liegt am Boden, wer weiß, ob mein Job da ist, sondern das Team hat mit uns durchgezogen.

00:40:43: Das war ein ganz, also selbst jetzt, zwanzig, fünfundzwanzig, ja?

00:40:47: Also das Ding ist jetzt quasi seit vier Jahren durch, werde ich noch emotional, wenn ich daran denke, weil das war wirklich für unsere Firma, war das so ein ganz... Besonderer Moment, was uns auch auf allen Ebenen teamtechnisch zusammengeschweißt hat.

00:41:00: Und aber dieser Einstieg von Rehmann als dritte Person in die Geschäftsführung einfach auch ein Momentum für uns alle, was uns bestärkt hat.

00:41:08: Ich glaube, das war ganz wichtig.

00:41:13: Und wenn ihr von dem Team redet, kannst du uns bitte ein paar Zahlen reinwerfen an die Anzahl der Mitarbeitenden plus Freelancer als Lehrkräfte bei euch in der Schule.

00:41:24: Also wie viele Personen betraf die Situation sozusagen?

00:41:30: Also wir sind aktuell knapp hundertseptzig fest angestellte Mitarbeitende.

00:41:33: Davon sind ungefähr zwanzig Personen menschenden Ausbildung, also Azubis oder Dualstudierende.

00:41:40: Und wir haben je nach Saison hundert bis dreihundert Freelancer, die bei uns als Lehrkräfte, Freizeit, Betreuer, alles Mögliche noch tätig sind mit wechselndem Auftragsvolumen.

00:41:51: Das ist also eine ganze Menge an Menschen, für die wir da verantwortlich sind.

00:41:55: Und das steht bei uns eben auch ganz oben.

00:41:58: Und das macht aber auch ganz viel Spaß.

00:42:02: Ja.

00:42:04: Und warum hast du dich entschieden?

00:42:06: Weil das haben wir jetzt noch nicht.

00:42:12: Da lassen wir

00:42:13: dich los.

00:42:15: Damals, ich habe mich tatsächlich einfach ins Oderburger verliebt.

00:42:18: Also ich hatte immer zwei Herzen in meiner Brust sozusagen.

00:42:22: Ich habe immer bei GLS gearbeitet.

00:42:24: Ich war aber auch wirklich immer gerne in der Wissenschaft.

00:42:26: Also ich habe promoviert.

00:42:28: Wirklich aus Überzeugung und ich fand das toll.

00:42:30: Ich habe an der Uni unterrichtet.

00:42:32: Wir haben Exkursionen organisiert, mein Doktorvater.

00:42:34: Und das war eine wahnsinnig prägende Zeit.

00:42:36: Und für mich war es tatsächlich eine ernsthafte Option, eine Habilitation und einfach eine wissenschaftliche Laufbahn anzustreben.

00:42:42: Und gleichzeitig fand ich halt nebenher die Arbeit bei GLS immer so toll.

00:42:46: Und ich hatte dann mit dem Oderberger, ich hatte ganz am Anfang ... Als wir das gekauft hatten, hatte meine Schwester den Businessplan entworfen und ich das Konzept dazu geschrieben.

00:42:56: Dann wurde erst mal eine Weile gebaut, da waren wir dann beide raus und dann kam ich eben, im Jahr zwei Tausend Fünfzehn, zwei Tausend Sechzehn, freischaffend wieder rein als dieses ganze Thema Interior Design, Konzeptentwicklung.

00:43:07: Wie wird dieses Hotel tatsächlich aussehen?

00:43:09: Was ist das Leben viel?

00:43:10: Was ist unser Markenkern?

00:43:11: Das habe ich mitgestaltet und dann ganz einfach konnte ich das nicht mehr loslassen.

00:43:16: Also, es war einfach dann mein Hotel so, ne?

00:43:19: Und dann hat meine Mutter gesagt, du musst dich jetzt entscheiden.

00:43:22: Willst du's

00:43:22: machen?

00:43:23: Sollen wir jemanden von

00:43:24: außen suchen?

00:43:25: Genau, sie hat aber gleichzeitig mir auch das Ultimatum gesetzt.

00:43:28: Du kriegst von mir ersten Festvertrag, wenn du deine Diss abgegeben hast.

00:43:32: Weil wenn ich dich jetzt fest anstelle, dann machst du die Diss nicht mehr fertig, weil Gilles frust dich dann mit Haut und Hahn.

00:43:37: Und da hatte sie recht, das wäre auch so gewesen.

00:43:39: Und deshalb war es so, ich musste die Diss abgeben.

00:43:42: Und das war, glaube ich, am, ich weiß nicht, den Juni.

00:43:45: Und zum ersten Siebten bin ich dann mit dem festen Vertrag tatsächlich gestartet.

00:43:49: Und dann eben auch in der Funktion als Hotelleitung.

00:43:51: Das war dann mit dem Festvertrag tatsächlich, und davor die ganze Zeit mit dem Material war, und so kam ich in zu GLS.

00:44:00: Und da war mein Fokus dann aber wirklich am Anfang erstmal... diesen Hotelbetrieb aufzubauen, also im Sinne von professioneller Boutique-Hotelbetrieb, mit dem ganzen Texteck, was dahinter hängt, mit dem Marketing, mit dem Storytelling, mit den Abläufen.

00:44:15: Das war einfach eine riesige Aufgabe, die wir im Team bewältigt haben, woran wir gewachsen sind.

00:44:20: Und dann kam eben in den übergeordneten Blick auf die anderen Bereiche langsam und damit auch die Erkenntnis, dass wir klug... aufgestellt werden, wenn wir uns eben diese Finance-Expertise reinholen.

00:44:32: Und dann hat sich das Madrid-Map perfekt ergeben.

00:44:35: Wenn du jetzt quasi eine Finance-Expertise reingeholt hast und ich bin mit einem CFO verheiratet und er meckert immer darüber, dass er immer der Party-Pupa ist.

00:44:47: Dass er immer derjenige ist, der sagen muss, das sind ja schöne Ideen, vor allem ihr Marketing, ihr, was auch immer, ihr Projekt, Leute.

00:44:55: Das ist ja ganz toll, was ihr euch davor stellt.

00:44:58: Ist nicht.

00:45:00: Oder in einer anderen Form.

00:45:03: Wie fühlst du dich der Redner?

00:45:05: Und Redner siehst du, dass das auch ähnlich, dass das dann eine Party-Pooperin ist?

00:45:11: Oder sagst du, ihr seid recht?

00:45:12: Also wie geht ihr damit um?

00:45:13: Es ist ja eine undankbare Rolle.

00:45:16: Danke, dass du das so erkennst.

00:45:19: Genau, also erst mal vielleicht so grundsätzlich.

00:45:22: Meine Schwester und meine Mutter gehen beide super gerne Geld aus, bin ich der Meinung.

00:45:27: Und ich finde dann halt immer diejenigen, die dann immer sagen, so, Haltstopp.

00:45:31: So, es ist natürlich manchmal ein bisschen anstrengend, aber sie sind auch offen für meinen Haltstopp.

00:45:37: Also das ist dann auch gut.

00:45:39: Sie sagen nicht so, oh, jetzt schon wieder.

00:45:41: Das ist der erste Punkt, der zweite Punkt.

00:45:43: Ich hatte, also die Krise war Katastrophe, ja, so.

00:45:48: Müssen wir nicht weiter drüber sprechen, aber für dieses Thema Haltstopp zu teuer war es für mich eine dankbare Zeit.

00:45:57: Weil alle haben es verstanden.

00:45:59: Ja, also quasi ich bin da wirklich offene, erstmalig, ich bin mit dem Job und mit diesem Aufräumen und mit diesem Fokus auf Rendite.

00:46:08: Kürzen von Kosten bin ich irgendwie offene Türen eingrannt im Team, weil jeder wusste, wir müssen was machen und jeder war an Bord.

00:46:17: Und das hat dann halt unheimlich Spaß gemacht.

00:46:19: So danach war es dann halt immer so, ja gut, jetzt sind wir ja quasi rausgesagt, jetzt muss ich mir wieder Geld ausgeben und ich war so, nee, lass mal lieber.

00:46:26: Die Rendite, die wir haben, dass die machen so ein Weihzweil, weil die ist schon ganz gut so.

00:46:30: Genau, dann ist es halt wieder eine Herausforderung, aber grundsätzlich läuft es eigentlich ganz gut.

00:46:36: Was immer ein Punkt war, also was, glaube ich, auch bei GLS dann gelernt werden musste, immer, wenn dann jemand, also vorher war es so, dass sich gewünscht war, ich brauche einen neuen Kühlschrank oder so, ich weiß es nicht, aber und dann wurde der... Küchern ist schlecht, aber man wollte irgendwie ein neues System anschaffen oder so.

00:46:55: Und dann hat man gesagt, ja klar, mach.

00:46:57: Und bei mir war dann immer die erste Frage, okay, wo ist denn ein Business Case?

00:47:00: Und teilweise, also viele wussten auch gar nicht, was ist ein Business Case?

00:47:04: Also was erwartest du da von mir?

00:47:06: Und dann habe ich halt immer zurückgespielt und jeder hat jetzt mittlerweile gelernt, okay, wenn er eine Investition tätigen möchte, dann muss er mir vorrechnen, was diese Investition auch bringt.

00:47:17: in Bezug auf Zeitersparnis, Geldersparnis, so.

00:47:20: Und das war, glaube ich, also da bin ich jetzt froh drum, weil ich kriege jetzt nicht mehr einfach nur Anfragen.

00:47:26: Ich möchte gerne, dass wir das kaufen, ohne den Grund, was es bringt, sondern ich kriege dazu immer den relevanten Business Case.

00:47:32: Und so ist es dann natürlich auch für mich leichter, dann die Entscheidung zu treffen.

00:47:38: Wenn ich da was ergänzen darf, ihr hattet vorhin gefragt, ob wir das mit dem Kohliederschepp lernen mussten.

00:47:47: Ganz grundsätzlich diese Idee gemeinsam zu führen, die mussten wir nicht lernen, weil die hatten wir ja schon verinnerlicht.

00:47:52: Da war sozusagen unsere Mutter der Vorreiter, dass die mich reingenommen hat.

00:47:55: Und dann kam sozusagen Remnath, das war okay.

00:47:58: Aber die Abläufe, die mussten wir lernen.

00:48:00: Also wir hatten schon eine Lernkurve, dass wir geguckt haben, okay, wie können wir als Dreier gespannt, aber gerade auch Remnath und ich als Schwestern, die auch... Man muss wissen, private Engen sind.

00:48:13: Wir arbeiten zusammen.

00:48:14: Wir sind auch gegenseitig unsere wichtigsten Bezugspersonen.

00:48:18: Wir haben eine gemeinsame Freundlichkeit.

00:48:22: Und wir mussten lernen, wie wir uns abstimmen, wie wir unsere Kompetenzbereiche verteilen.

00:48:28: Und vor allen Dingen auch, wie wir zwischen privat und beruflich.

00:48:31: trennen.

00:48:32: Und das war eigentlich das, wo es auch mal Konflikte gab, wo es Reibereien gab, das ist ganz klar, das gehört dazu, wo wir aber wirklich über die Jahre für uns funktionierendes System entwickelt haben.

00:48:44: Und woran beruht dieses System?

00:48:46: Also was ist das Wichtigste innerhalb dieses Systems?

00:48:48: Was habt für euch das sozusagen dieses, du hast gesagt, Lernkurve?

00:48:52: Was habt ihr daraus gelernt und worauf baut ihr auf?

00:48:58: Die wichtigsten Grundlagen sind erstens klare Aufgabenverteilung.

00:49:03: Zweitens regelmäßige Kommunikation und was... in Anbetracht auf beruflich und privat.

00:49:10: Ganz wichtig ist es eben wirklich auch klar zu trennen zwischen beruflich und privat.

00:49:14: Also Rehmland, ich stimme uns ganz viel ab.

00:49:16: Wir haben zum Beispiel, wir trennen die Kanäle, wenn wir uns schreiben.

00:49:19: Also wenn ich Rehmland per WhatsApp schreibe, schreibe ich da keine Business-Fragen, sondern wenn ich Business-Fragen habe, schreibe ich über Teams und sie entscheidet frei, ob sie abends ums Zweiundzwanzig Uhr noch in die Teams gucken möchte.

00:49:28: Nein, möchte sie nicht.

00:49:30: So, aber wenn sie abends ums Zweiundzwanzig Uhr von mir eine WhatsApp kriegt, dann guckt sie die vielleicht noch an, weil es geht irgendwie um eine private Verabredung oder so.

00:49:38: Oder auch wenn wir telefonieren, ist ganz oft die Frage rufst du, also dann klären wir kurz ab, rufst du beruflich an oder privat?

00:49:43: oder eine geht ran und sagt, heute ist Samstag, kein Bock auf beruflich und dann ist das in Ordnung.

00:49:48: Also, dass man sich gegenseitig kommuniziert, ich bin offen für Fragestellungen oder Problembesprechung oder nee, ich mag gerade nicht.

00:49:56: Und das ist was, was wir gelernt haben, was gut funktioniert.

00:50:00: Wow, aber man muss sehr, sehr diszipliniert sein, weil es brennt ja immer was.

00:50:04: Also ist es immer irgendwie super wichtig und muss sofort entschieden werden und sofort besprochen werden.

00:50:10: Und da jetzt zu sagen nie, aber jetzt bin ich nicht bereit dafür oder nie.

00:50:13: Jetzt ist meine private Zeit und das will ich.

00:50:16: Also finde ich schon sehr, sehr, also sehr vernünftig natürlich.

00:50:20: Und klar braucht er diese Struktur, aber auch also es erfordert in meinen Augen sehr viel Disziplin.

00:50:28: Wie lange hat das gedauert, dass ihr das hinbekommen habt?

00:50:30: Also wie oft habt ihr am Anfang gemischt?

00:50:34: Gab's da irgendwie so einen Moment, wo ihr gesagt habt, so kann's nicht weitergehen?

00:50:38: Ich find, ehrlich gesagt, das ist organisch gewachsen.

00:50:41: Also ich hab gemerkt, auch für mich, ich brauch das, weil ich hab auch, also ich brauch auch diese Trenneln zwischen privat und beruflich, also mit, auch mit meinem Arbeitsweg und auch auf dem Familientisch, dass da irgendwie kontinuierlich über GLS gesprochen wird und auch mit den Gesprächen oder mit den Telefonaten, die ich mit Renan geführt hab.

00:50:57: dass wir dann manchmal telefoniert haben und ich war so, ich habe nicht den Nerv diese Themen, lass uns die dann auch am Montag verschieben, dass wir die nicht an einem Sonntag besprechen.

00:51:07: Klar, wenn die Hütte brennt.

00:51:08: Elina ruf mich an, ich brauche denn Hilfe.

00:51:10: Da bin ich so, halt, stopp, ich mache gerade meine Nägel.

00:51:13: Ich habe wirklich gerade keine Zeit und auch gar keine Ad Space.

00:51:15: Das passiert halt nicht.

00:51:16: Also quasi, wenn irgendwie Not am Mann ist oder an der Frau, dann reagieren wir natürlich auch.

00:51:23: Aber wenn es dann halt einfach so ist, wir telefonieren eh und dann lassen wir nochmal kurz diese drei Themen abstimmen.

00:51:28: Da hat natürlich jeder von uns dann das Veto Recht und sagt, nee, irgendwie, heute ist mein Samstag, mein Samstag.

00:51:35: Das machen wir dann später machen.

00:51:38: Ihr wart ja jetzt im Urlaub, eine Woche, alle zusammen.

00:51:42: Wie oft habt ihr über die Firma gesprochen?

00:51:45: Also, das weiß ich nicht.

00:51:47: Ja, ey.

00:51:48: Okay, Brina, erzähl du.

00:51:51: Also, pass auf, das ist ein perfektes Beispiel dafür, dass man das

00:51:54: nicht immer klappt.

00:51:58: Wir waren im Urlaub, es war voll schön und irgendwie an Abend zwei.

00:52:02: Es war irgendwie abends um zwanzig Uhr dreißig, also quasi wir wollten gerade die Babys ins Bett bringen, alle haben gerade einen Aufliegen bei Redner der Meinung, sie müsste jetzt nochmal kurz ein Grundsatzthema für die, sie hatte irgendwie so eine Entscheidungsvorlage für den Neubau, irgendwas Grundsätzliches musste entschieden werden.

00:52:16: Und weil die Pitch jetzt nochmal eben das Thema fünf Minuten vor dem Schlafen gehen, man war in Freizeit, man hatte gerade zwei Tage den Urlaub angefangen.

00:52:22: Und da war ich so und dann haben wir uns tatsächlich in die Wolle gekriegt und haben uns auch gestritten, weil also man sich dann darauf eingelassen hatte, aber es war halt einfach keine gute Situation, ich hätte einfach gleich sagen sollen, nein, jetzt nicht so, also quasi unklug von Rehm da an diesem Zeitpunkt ist anzusprechen, unklug von mir nicht sofort zu sagen, nein, stopp, jetzt nicht, sondern wir sind reingegangen, haben uns natürlich auch in die Wolle bekommen und total doof.

00:52:49: war aber auch so ein, eigentlich dann wieder, wie es aber auch dann wieder mittlerweile wieder eben professionell sind.

00:52:55: Wir haben dann gesagt, okay, stopp jetzt.

00:52:57: So, wir vertragen das auf morgen, wir verabrehen uns für morgen, dann setzen wir uns zusammen und nehmen uns die Zeit, weil Remna war unter Druck, weil sie dieses Feedback eben relativ zeitnah weitergeben musste.

00:53:07: Und dann haben wir uns abends auch noch mal geschrieben, so nach dem Motto, wieder auf der Privat nehmen.

00:53:12: Sie hat gesagt, ja, sorry, dass ich die unter Druck gesetzt habe.

00:53:14: Ich habe gesagt, sorry, dass ich zickig war.

00:53:16: Also

00:53:17: hat meine Tochter noch ein Buch geschenkt.

00:53:19: Also, es war gut.

00:53:20: Ja, genau.

00:53:21: Also, privat war alles gut.

00:53:23: Genau.

00:53:24: Also, wir kriegen es mittlerweile gut hin, dann uns auch schnell wieder runter zu kochen, sozusagen.

00:53:28: Aber natürlich bei allen Learnings und allen Regeln, wir sind halt Menschen, ne?

00:53:33: Und manchmal erwischt es da halt einen auf den falschen Fuß und das Teilen hat so, ja!

00:53:37: Ja, ich muss auch einfach sagen, also, ich meine, das ist halt auch der Betrieb in einem Familienunternehmen.

00:53:45: Es ist halt einfach wesentlich emotionaler, ne?

00:53:48: Also weil du kennst dich halt und du weißt auch, wie du Leute triggerst.

00:53:51: Ich kann meinen Schwester fantastisch triggern, ja?

00:53:53: Also noch von Sekunden, das fiel so auf Hundertundachtzig.

00:53:57: Aber ich weiß natürlich auch irgendwie dann andersrum, wie ich sie auch wieder beruhigen kann.

00:54:02: Und das ist irgendwie ja positiv mehrheitlich.

00:54:05: Aber was ich damit sagen will, ist, also wenn ich mit meiner Schwester beruflich... Streit der Verena hat es jetzt ausgelassen, aber es ist halt den Träden geendet.

00:54:13: Es ist halt schnell, also nicht doll, es wird nicht hochdramatisch, aber ich werde dann auch immer unheimlich schnell emotional, weil ich streite mich mit dem Familienmitglied, auch wenn es beruflich ist.

00:54:23: Also ich meine, wenn ich jetzt dieses gleiche Thema hätte mit irgendeinem anderen Mitarbeitenden, dann so was.

00:54:28: Also das Thema an sich war ja gar nicht dramatisch, sondern aber dann halt, auch wenn du es thematisch trennst, also wir waren definitiv in diesen... Betrieblichen, beruflichen Spektrum hab ich mich schlussendlich trotzdem in meiner Schwester gestritten.

00:54:45: Was mich halt emotional lassen werden.

00:54:47: Und das ist natürlich auch immer so.

00:54:49: Und auch die Familie

00:54:50: war ja irgendwo mehr oder minder auch drum herum.

00:54:53: Naja, die haben ja so betreffelt auf dem Boden geguckt.

00:54:55: Ja,

00:54:56: aber

00:54:57: das läuft ja mit

00:54:58: nicht da.

00:54:59: Ja,

00:54:59: aber das läuft ja mit nicht da.

00:55:00: Da waren ja unsere Männer dabei.

00:55:02: Genau, die Männer.

00:55:03: Lasst uns bitte kurz über die Männer sprechen, bitte.

00:55:10: Ich traue mich, die nicht einzuwerfen, aber jetzt ist es, glaube ich, der perfekte Zeitpunkt.

00:55:13: Und zwar gibt es ja Männer in eurer Familie, also nicht nur Bad Bararementa und Verena Reschke, sondern es gibt Ehemänner und es gibt der Bruder.

00:55:22: Was ist mit dem Bruder?

00:55:23: Warum ist er nicht dabei?

00:55:25: Wollt er das nicht?

00:55:26: Wolltet ihr ihn nicht?

00:55:28: Könntet ihr euch noch vorstellen, den vierten, sozusagen Co-Geschäftsführer reinzunehmen?

00:55:34: Wie ist der Stand der Dinge?

00:55:36: Lustig, wir werden das tatsächlich öfter gefragt

00:55:39: von Männern.

00:55:41: Ja, normalerweise von Männern.

00:55:42: So nach dem Motto, was ist denn mit den Männern?

00:55:44: Dürfen

00:55:45: die auch mitmachen?

00:55:46: Genau, dürfen

00:55:47: die auch mitmachen.

00:55:48: Also ganz klare Antwort, ja, unser Bruder dürfte sehr gerne mitmachen bzw.

00:55:52: er macht mit in beratender Tätigkeit, weil er ist nicht operativ im Betrieb, er hat sich entschieden, dass er gerne selbst Gründer sein möchte.

00:56:01: Das heißt, er hat zusammen mit einem Partner einen Startup gegründet, macht seine eigene Unternehmung, ist damit auch happy.

00:56:08: Parallel

00:56:09: aber, er ist Jurist, das heißt er hat auch nochmal eine andere Kompetenz, die ergänzend ist zu uns beiden, das heißt er ist aktuell so ein bisschen unser offizieller Beirat, also wir haben ja auch parallel einige Umstrukturierungsthemen im Rahmen des Übergangs von der ersten auf die zweite Generation.

00:56:26: und da sind wir drei Geschwister tatsächlich auch ein super Team, weil wir da eben auch sozusagen als Meine Schwester und ich machen die operative Rolle mit unserer Mutter zusammen, die operative Unternehmensführung.

00:56:40: Aber die Inhaberrolle, also die Anteilseigner, da ist unser Bruder genauso mit dabei, wie wir, perspektivisch.

00:56:47: Wenn unsere Mutter sich irgendwann entscheidet, das Unternehmen zu übergeben.

00:56:51: Und da sind wir zu dritt.

00:56:53: Also unser Bruder, meine Schwester und ich, dann eben ein Team.

00:56:56: Und das leben wir jetzt auch schon so, dass wir uns eben bei wichtigen Zukunftsentscheidungen abstimmen.

00:57:02: Beispiel ist hier der Neubau.

00:57:04: Da ist zum Beispiel unser Bruder, das Pondort zu meiner Schwester und ich habe gesagt, okay, ich bin bei dem Thema raus.

00:57:09: Ich mache dann später, wenn es fertig ist, die Operative.

00:57:12: Okay, das heißt aber, also wenn ich das jetzt richtig rausgehört habe, das Unternehmen ist noch nicht übergeben.

00:57:18: Das heißt, er seit zwar ... zu dreht, die Co-Geschäftsführerinnen.

00:57:24: Aber das Unternehmen gehört nach wie vor eurem Mutter, richtig?

00:57:28: Exakt.

00:57:30: Genau.

00:57:30: Und unser Bruder ist deshalb nicht operativ dabei, weil er operativ eine eigene Unternehmung führt.

00:57:37: Er nimmt aber total Anteil an der Unternehmensentwicklung.

00:57:41: Und da sind wir wirklich auch zuviert in der Familie aktiv in der Strategiefindung.

00:57:45: Und er gibt da auch einfach guten Input.

00:57:49: Und nochmal zurück zu den Männern, ganz kurz nochmal, um das jetzt abzuschließen.

00:57:54: Es gibt ja auch noch eure Ehemänner, die dann auch noch bei dieser jetzt explizit erwähnten Situation am, sozusagen, Abend.

00:58:03: Esstisch abends bei dieser Auseinandersetzung mit dabei sein durften und das mit erleben durften.

00:58:10: Und das passiert wahrscheinlich nicht das einzige Mal.

00:58:14: Wie

00:58:14: gehen Sie damit um?

00:58:15: Also bespricht ihr dann auch mit euren Ehemännern die GLS-Geschichten und Situationen oder ist es dann auch komplett getrennt?

00:58:26: Ich

00:58:26: kann sagen, wie es bei uns ist.

00:58:27: Also natürlich, ich glaube, es ist ganz normal, dass man mit seinem Partner zu Hause auch den Job bespricht, weil das ganz wichtige Sachen sind.

00:58:35: Und ich schätze da auch den Austausch.

00:58:37: Es ist aber nicht so, dass ich jedes Detail besprechen würde.

00:58:40: Also manchmal bei größeren Sachen wie zum Beispiel dieses Neubau-Thema natürlich ist mein Partner irgendwie auf dem Laufenden, aber jetzt nicht bei Alltagsthemen.

00:58:49: Und es ist ganz klar getrennt.

00:58:51: Also ich agiere bei GLS nicht so wie... Es mir mein Partner red, sondern ich reagiere bei GLS so, wie ich es mit meiner Schwester abgestimmt habe.

00:58:59: Also mein wichtigster Sparringpartner, was unternehmerische Themen angeht, ist meine Schwester.

00:59:05: Das ist ein Riesenluxus.

00:59:07: muss ich nicht mit nach Hause nehmen.

00:59:08: Ich kann, wenn ich möchte und wenn es sich ergibt, dann besprechen wir Sachen offen.

00:59:11: Das ist auch schön, aber ich finde es ehrlich gesagt für die Partnerschaft auch ganz gut, dass man nicht alles so von der Arbeit da so ablädt, sondern man bespricht Themen, die einen inspirieren, vielleicht auch Herausforderungen, die einen umtreiben, aber wirklich so dieses tägliche

00:59:26: Business.

00:59:27: Das können wir dadurch, dass wir eben im Co-Leadership sind, können wir miteinander teilen.

00:59:31: Und da können meine Schwester und ich uns direkt abstimmen.

00:59:34: Und das hält auch das Zuhause frei von...

00:59:39: In was du im Bereich... Lass uns durch

00:59:40: Beruf.

00:59:42: In was du im Bereich ist dein Mann tätig?

00:59:45: In der Immobilienbranche.

00:59:46: Ah, trifft sich auch gut.

00:59:49: Ja,

00:59:50: erhebterweise ist es bei dir.

00:59:53: Auch bei meinem

00:59:54: Partner ist es so, dass ich, ich weiß nicht, ich hoffe, er hört das jetzt nicht, damit ihm das nicht zu Kopf steigt, aber, also, dass er mein Gefühl zu meinem soziales Korrektiv

01:00:03: ist.

01:00:03: Also, zum Beispiel bei dem Streit, den ich auch mit Verena hatte, also, er zeigst mich regelmäßig zurück.

01:00:08: Er sagt dann so, boah, Rebner.

01:00:10: Also, das war jetzt wieder ein paar Excellents, dein Move, das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen.

01:00:13: Weißt du, Urzeit war falsch, Ton war falsch.

01:00:17: Also, oder zu verbessern so.

01:00:18: Oder wenn er dann irgendwie ein Call mithört, dann ist er so, also, du hörst, dann kennst du den harschen Ton.

01:00:23: Und dann weiß ich halt so, hoch,

01:00:25: dann bin ich

01:00:26: das nächste Mal ein bisschen freundlicher.

01:00:28: Und das hilft mir halt unheimlich.

01:00:31: Also gar nicht mal so, dass wir jetzt irgendwie inhaltliche Themen da irgendwie end-to-end besprechen, aber halt einfach so ein bisschen, wenn er was mitbekommen, dann er ist auch, also, er kommentiert halt auch gerne, also seine Meinung lässt er jetzt nicht irgendwie so in dein Berg.

01:00:45: Und für mich ist es dann halt auch immer gut, weil er dann halt einfach mir dann auch mal spiegelt, wie es ankommt.

01:00:53: Sehr cool.

01:00:54: Und er macht was?

01:00:55: Also, ich bin, das ist wahrscheinlich eine

01:00:57: Branche erneuerbare Energien und da in einem bestenem Tätig.

01:01:01: Sehr cool.

01:01:01: Ich habe, also, du bist unsere Zeithüterin, lieber Jusina.

01:01:05: Ich habe

01:01:05: schon gesehen, aber du bist auch gar nicht auf die Ohren.

01:01:08: Doch, habe ich, ich habe geschaut, aber ich habe mir gedacht, wir sind hier heute zu viert, also gebe ich uns ein paar Minuten mehr, weil... Wir haben

01:01:17: sicherlich noch eine oder zwei Fragen.

01:01:19: Wir gerne stellen würden eine Frage, die

01:01:22: vielleicht auch...

01:01:23: Sorry.

01:01:23: Ein bisschen unverbreitet.

01:01:25: Kommt jetzt, aber die mir jetzt auch wichtig ist, auch in Bezug auf unseren Podcast, weil es tatsächlich um Mut geht.

01:01:31: Und wir haben auch über Mut von eure Mutter, von euren eigenen mutigen Entscheidungen gesprochen.

01:01:38: Was ist jetzt also, wenn ihr aber überlegt, die ja da für sich, was war tatsächlich vielleicht im ganzen Leben, also jetzt gar nicht in Bezug auf GLS, sondern tatsächlich in eurem ganzen, ja ... Lebenslauf, die mutigste Entscheidung oder der mutigste Schritt.

01:01:54: Wie würdet ihr das definieren und seid ihr stolz drauf?

01:02:00: Oh, Verena.

01:02:01: Willst du kurz drüber nachdenken?

01:02:08: Also ich glaube, für mich war der mutigste Schritt, mich tatsächlich für GLS zu entscheiden, so in der Gesamtheit und mich da voll reinzuschmeißen.

01:02:15: würde ich jetzt mal aus dem Bauch aus sagen.

01:02:17: Ich hatte danach ganz viele Situationen, die mich an meine Grenzen gebracht haben.

01:02:21: Da kann ich jetzt gar nicht eine besondere rauspicken.

01:02:23: Für mich ist es einfach dieses, den Mut zu haben, den Schritt ins Unternehmertum zu gehen.

01:02:29: Weil wir waren nicht von Anfang an... Geschäftsführerin und wir sind auch aktuell noch nicht Anteilseignerin, aber der Weg ist ja klar.

01:02:37: Also wir übernehmen was von unserer Mutter und auch die die Anspruchs- und Erwartungshaltung von ihr und auch an uns selbst ist ganz, ganz klar, wir führen dieses Unternehmen fort und dieses Unternehmen soll prosperieren.

01:02:48: Das ist jetzt nicht so, dass wir das jetzt irgendwie fünf Jahre machen, dann sagen, ah nee, finden wir doch doof, wir verkaufen es oder so.

01:02:54: Das ist nicht der Anspruch, sondern der Anspruch ist, dass wir das gut machen, dass wir Vollblutunternehmerinnen sind, genauso wie unsere Mutter.

01:03:00: Und das ist, glaube ich, eine Entscheidung, die muss man für sich treffen.

01:03:03: Das muss man abwägen.

01:03:04: Für mich ist es die beste Entscheidung ever.

01:03:06: Ich könnte nie wieder zurück.

01:03:08: Aber das erst mal einmal für sich zu machen, ich gehe in die... Ich mache diesen Schritt sozusagen in die Eigenverantwortlichkeit, in die Freiheit auch so ein bisschen.

01:03:18: Das braucht, glaube ich, Mut.

01:03:20: Und da bin ich sehr, sehr froh und dankbar, dass ich mich so entschieden habe, weil ich hab's nicht bereut.

01:03:27: Gehe ich mit, also beruflich definitiv, auch die mutigste Entscheidung.

01:03:30: Deswegen mache ich jetzt die private Komponente, weil Verena und ich haben auch relativ ähnliche Leben.

01:03:34: Hatte sie auch gesagt, wir haben einen ähnlichen Freundeskreis und wir sind auch in einem ähnlichen Lebenszyklus.

01:03:38: Von daher, Verena, ich hoffe, ihr ist da auch mit, bei der privaten mutigsten Entscheidung ist wirklich auch das Thema eine Familie zu gründen.

01:03:47: Also die sind beide zeitnah, relativ zeitnah gleichzeitig schwanger geworden, haben jetzt quasi auch unser erstes Kind.

01:03:55: Und ich finde, das ist einfach ein wesentlicher Schritt in eine Richtung, die natürlich auch dein Leben beeinflusst.

01:04:01: Und die wunderschönste und beste Entscheidung, die man hätte treffen können.

01:04:04: Wir geben unsere Kinder ab, göttisch.

01:04:06: Und es macht einem einfach unheimlich viel Spaß.

01:04:08: Und auch diese Kombi aus beruflichem und privaten, das Ganze dann unter einen Hut zu bekommen.

01:04:13: Zusammen mit den Partnern, zusammen auch mit der Familie.

01:04:16: Dann macht es einfach unheimlich Spaß.

01:04:19: Und ihr habt ja beide Kinder.

01:04:21: Wie alt sind die?

01:04:23: Meins knapp zwei Jahre.

01:04:26: Und Verena ist auch

01:04:27: fast anderthalb.

01:04:29: Denkt ihr, ich meine, ist es noch sehr früh, aber denkt ihr schon darüber nach?

01:04:35: Das wäre schon schön, wenn die das dann auch übernehmen würden.

01:04:41: Oder habt ihr solche Gedanken noch gar nicht?

01:04:44: Verena hat gesagt, stillen!

01:04:46: Verena hat dir gesagt, es gibt so Studien, also das ist für Familienunternehmen.

01:04:50: Die erste Generation ist The Crazy Genius und macht quasi Risiko-Reichen-Bauts auf.

01:04:55: Die zweite räumt auf und wartet.

01:04:58: Und die dritte Generation macht es ja entweder richtig groß oder verprasst alles.

01:05:03: So, das ist ja so der Klassiker.

01:05:05: Und also mal gucken, wie es da bei der dritten Generation ist.

01:05:09: Wir bereiten die auf jeden Fall schon drauf vor.

01:05:10: Also teilweise sind die halt auch mit in den Meetings dabei, müssen sie dann halt, weil irgendwie Kinderbetreuung ... gefehlt.

01:05:15: oder wir wollen jetzt gerade mal kurz über Sachen sprechen und dann sind ja alle Kids dabei.

01:05:20: Unsere Mutter redet auch immer gerne jetzt auch in den GLS gehen, wenn sie mal eine Rede hält.

01:05:26: Wer erzählt sie eigentlich in der Regel immer von den Enkeln?

01:05:28: Und das heißt, sie hat die dritte Generation und steht schon bereit.

01:05:31: Also sie hat die ganze Bande schon fest eingebucht.

01:05:35: Oh Gott.

01:05:35: Ihr solltet noch an

01:05:37: eure Kinder mit Acht, wenn sie auch irgendwelche Broschüre.

01:05:40: Ja, gibt's da noch Broschüre?

01:05:41: Ich weiß nicht.

01:05:42: Die müssen dann programmieren.

01:05:43: Weißt du so?

01:05:44: Also natürlich stellen wir es denen frei und wir werden unseren Weg gehen müssen, aber wir arbeiten tatsächlich gerade so ein bisschen daran, wie wollen wir als Familien nicht nur privat, sondern eben auch als Familienunternehmer das angehen.

01:06:00: Und was wir definitiv machen werden ist, wir werden unseren Kindern, also unser Bruder hat ja auch Kinder.

01:06:07: Immer die Möglichkeit geben, auf dem Laufenden zu sein.

01:06:09: Das gilt auch für die Partner.

01:06:11: Die werden immer die Möglichkeit haben, auch in jungen Jahren da Studentenjobs oder Schülerjobs zu machen.

01:06:15: Einfach um das kennen zu lernen, wenn sie denn wollen.

01:06:19: Und alles weitere wird sich irgendwie finden.

01:06:23: Das wird, denke ich, ganz spannend.

01:06:25: Ich würde gerne noch eine Kleinigkeit ergänzen, und zwar an dem, was Rehmner und ich gerade gesagt hatten von dem Privaten.

01:06:31: Für uns war es in Punktokolliedership eben auch ein wahnsinniges Glück, dass wir das haben, weil wir eben dadurch, trotzdem wir Unternehmerinnen sind, auch in Elternzeit gehen konnten.

01:06:41: Natürlich waren wir nur ganz kurz wirklich off-offline, aber wir hatten sehr viel Freiheit, auch Elternzeit zu machen, einfach weil wir wussten, nicht nur das Team steht hinter uns, die haben das auch super gemacht, aber es gibt eben immer noch die andere Schwester.

01:06:54: die dann in der Zeit ansprechbar ist und es hat auch vom Zeitminute geklappt.

01:06:57: Und ich denke, das ist auch unser Geheimnis, warum wir bei GLS auch einfach viele Frauen in Führung haben, weil wir das Thema Co-Leadership nicht nur auf unserer Unternehmensführungsebene ermöglichen, sondern eben auf allen Führungsebenen.

01:07:10: Und das bedeutet eben auch, dass man Führung auch in Teilzeit leben kann bei uns.

01:07:14: Und das macht es einfach sehr viel einfacher beim Thema Vereinbarkeit, betrifft nicht nur Frauen, sondern die Väter natürlich genauso.

01:07:21: Und davon profitieren wir wiederum auch als Unternehmen total.

01:07:25: Also dieses Konzept einfach, dass man sagt, man verteilt die Verantwortung auf zwei Schultern, macht das Thema überhaupt in die Führung zu gehen, attraktiver für Menschen.

01:07:33: Heutzutage ist es ja gar nicht mehr so attraktiv unbedingt für alle in den Führungsrollen zu gehen.

01:07:38: Und es macht es auch händelbarer, das zu teilen.

01:07:43: Sehr cool.

01:07:44: Vielen, vielen Dank dafür.

01:07:45: Möchten wir, Justina, jetzt langsam zu der... Abschlussfrage übergehen?

01:07:53: Ja, sehr gerne.

01:07:54: Ich hatte euch ja schon vorgewarnt.

01:07:58: Ihr seid ja auch schon interviewerprobt und standet auf der einen oder anderen Bühne und wurde danach auch schon viele Fragen gestellt.

01:08:07: Gibt es Fragen, wo ihr sagt, darauf kommt irgendwie niemand selbst zu fragen und wenn dann müssen wir das irgendwie selbst über Ecken reinschieben, gibt es eine Frage, wo ihr sagt?

01:08:20: Das würde ich gerne oder das würden wir gerne mal befragt werden oder jede Einzel.

01:08:25: Im Endeffekt haben wir heute schon auch erstmalig darüber ein bisschen gesprochen.

01:08:31: Aber es ist im Endeffekt dieses Thema, wie schafft ihr es gleichzeitig Schwestern, Ängste freundinnen und Kolleginnen zu sein?

01:08:43: Weil das war auch das, also... Ich hab da drüber nachgedacht, weil das war so ein bisschen so was für mich auch so das Mutigste war.

01:08:48: Ich hatte natürlich auch Angst, als ich bei GLS eingestiegen bin, dass ich diesen ennen Bezug, den ich privat zu meiner Schwester habe, dass der darunter leiden wird, wenn ich mit ihr beruflich zusammen arbeite.

01:08:59: Und der hat sich natürlich verändert.

01:09:02: Wir haben aber für uns jetzt ein neues Modell gefunden und zuerst dachte ich so die ersten zwei Jahre, oh, dieser private innige Bezug hat sich auch verändert.

01:09:15: Also ist aber eigentlich gar nicht schlimm.

01:09:17: Der hat sich einfach weiterentwickelt.

01:09:18: Der ist anders geworden, aber der ist nicht schlechter geworden.

01:09:21: Und das ist im Endeffekt, zum einen finde ich eine Herausforderung.

01:09:24: Also wie schaffst du es, dass du dann einfach auch als Schwester und als Freundin und als Unternehmenspartnerin dann halt gut zusammenarbeits.

01:09:33: Aber das war auch das, was eigentlich so im jeden oder im Arbeitsalltag, das ist was halt so Schönes.

01:09:39: Genauso wie ich gesagt habe, ich weiß, wie ich meinen Schwester triggern kann.

01:09:43: Also weiß ich auch, wie ich sie am besten abholen kann.

01:09:48: Oder versteht sie mich am besten?

01:09:49: Also sie weiß, wenn ich einen schlechten Tag hab.

01:09:51: Sie weiß auch, wenn sie zum Beispiel gar nicht mit Themen auf mich zukommen muss.

01:09:54: Dann sagt sie so, ich sehe schon Holz, kein guter Tag.

01:09:57: Und dann geht sie wieder, ohne dass sie mich was gefragt hat.

01:10:00: Und das ist halt voll cool, dass man sich einfach so in mich kennt und halt auf dieser tiefen Ebene zusammenarbeiten.

01:10:08: Das ist einfach unheimlich wertschätzend und schön.

01:10:11: Ja.

01:10:15: Eine gute Frage, eine schöne Frage direkt mit der Antwort.

01:10:18: Verena, du?

01:10:21: Ich kann das nur teilen.

01:10:22: Ich habe da nichts hinzuzufügen.

01:10:24: Sehr schön.

01:10:26: Vielen Dank für die Einblicke.

01:10:27: Mal eine andere Nachfolge.

01:10:28: Also wir hatten ja schon mit Nachfolgerinnen gesprochen und auch so, weil man sich mit Menschen unterhält, stolpert man ja hier und da mal.

01:10:39: an Nachfolgende und da muss ich sagen, das ist eine ganz besondere Geschichte.

01:10:44: Lieber Gruß an die Mama, dass die das mit Bravurschaft und euch so mitnimmt und vor allem euch den Raum gibt.

01:10:51: Danke dafür.

01:10:52: Ja, also ich kenne die Familie schon ein bisschen länger und ich darf auch mit euch kooperieren und mitarbeiten und ich schätze wirklich das, was eure Mama aufgebaut hat.

01:11:02: Ich erlebe sie auch regelmäßig in der IKK, in der Vollversammlung.

01:11:06: Wie sie immer authentisch auf den Punkt und aber als sehr kritisch die Sachen anspricht, finde ich hervorragend.

01:11:13: Ja, also von daher war es für mich heute ein ganz besonderes

01:11:17: Gespräch

01:11:18: mit euch und auch da jetzt nochmal tiefer einzusteigen, auch auf die emotionelle Ebene zu kommen.

01:11:23: Vielen Dank dafür, dass ihr so offen wart.

01:11:27: Und wir werden bald hier eine Nachfolgekonferenz und ein Nachfolge-Award, She's Exceeds Award, am elften September feiern.

01:11:38: Ich hoffe, ihr seid auch dabei.

01:11:40: Da werden wir auch andere Nachfolgerinnen

01:11:43: kennenlernen.

01:11:44: Ich bin auch sehr gespannt auf deren Geschichten.

01:11:47: Aber eure Geschichte ist auf jeden Fall einmalig und wir wünschen euch viel, viel Glück bei allen euren... großen Projekten.

01:11:55: Ich bin gespannt auf, also ich dachte ehrlicherweise auf dem Campus ist kein Platz mehr, aber wenn er sagt,

01:12:01: dass

01:12:02: dann um sehr viel gebaut wird, werden kann, dann bin ich sehr, sehr gespannt.

01:12:07: Und ja, ich bin natürlich auch gespannt auf unsere künftigen Begegnungen und unsere künftigen Projekte und wünsche euch alles, alles Gute und Liebe und ganz viel Erfolg zum ganzen

01:12:18: Herzen.

01:12:19: Danke schön.

01:12:21: Und wie

01:12:21: immer folgen, teilen, kommentieren

01:12:24: und weiter

01:12:24: empfehlen.

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